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Garnelen mit Fischen vergesellschaften

 

Welche Garnelen passen zu welchen Fischen im Aquarium?

Garnelen sind zwar tolle Tiere, aber weil sie doch meist eher nach Futter suchend am Boden oder zumindest auf den Oberflächen von Wurzeln und Aquarienpflanzen sitzen, ist das Wasser im Aquarium in einem reinen Garnelenbecken mal abgesehen vom ab und an stattfindenden Paarungsschwimmen in der Tat recht leer. Häufig kommt bei Leuten, die die Garnelen nicht spezifisch zur Zucht halten, dann der Wunsch nach Fischen auf, die das Garnelenaquarium etwas beleben.

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Nun kann aber nicht jede Garnelenart zu jedem beliebigen Aquarienfisch gesetzt werden - vor allem Zwerggarnelen stehen in der Natur ziemlich weit unten in der Nahrungskette. Willst du Garnelen in einem Gesellschaftsaquarium halten, gibt es einige grundlegende Punkte, die du beachten solltest.

Grundregeln zur Vergesellschaftung von Garnelen mit Fischen

Zwerggarnelen und vor allem der Zwerggarnelen Nachwuchs werden von vielen Aquarienfischen als leckerer Snack angesehen. Aber auch größere Garnelen können von Fischen angeknabbert werden oder von neugierigen Fischen gestört und gestresst werden.

Vor allem Zwerggarnelen solltest du nicht mit großen, sehr lebhaften, besonders neugierigen (ja, Guppys, ich schaue zu euch!) oder potentiell räuberischen Fischen vergesellschaften. Bei Fischen gilt grundsätzlich: Was ins Maul passt, wird gefressen. Manche Fische gehen sogar noch ein Stück weiter und machen durch kräftiges Zubeißen einfach passend, was nicht passt. Betta Kampffische sind beispielsweise dafür berüchtigt, sich Zwerggarnelen in mundgerechte Häppchen zu beißen.

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Wirklich safe in der Vergesellschaftung mit Zwerggarnelen oder Fächergarnelen im Aquarium sind eigentlich nur die Aufwuchsfresser, zu denen beispielsweise Antennenwelse gehören. Wobei schon die Mbuna - also die Aufwuchsfresser unter den afrikanischen Buntbarschen - kleine Garnelen als Beifang mit den Algenteppichen einfach mit verspeisen.

Bei einer Vergesellschaftung von Garnelen mit Fischen solltest du immer auf die richtigen Wasserwerte und natürlich die richtige Aquariengröße achten. Es gibt einige Maßnahmen, durch die du deinen Zwerggarnelen im Gesellschaftsaquarium das Leben erleichtern kannst:

  • viele Verstecke: Garnelenhöhlen, Moospolster, feinfiedrige Pflanzen, eine Schicht Laub auf dem Aquarienboden, ...
  • optimale Verhältnisse: passen die Wasserwerte und die Fütterung, sind Garnelen konkurrenzstärker und können sich besser gegen die Konkurrenz durch Fische behaupten
  • Huminstoffe gegen Stress: nachweislich können Huminstoffe im Aquarienwasser den Stresslevel für Garnelen senken und ihnen bei der Häutung helfen
  • gute Aquarienhygiene: ein niedriger Keimdruck und möglichst wenig Wasserbelastung können helfen, deine Garnelen gesund und fit zu halten

Neocaridina im Gesellschaftsaquarium

Die robusten Neocaridina davidi sind nicht nur besonders anpassungsfähig und kommen mit recht unterschiedlichen Wasserwerten und sogar mit leicht organisch belastetem Wasser gut zurecht, sie sind außerdem auch sehr vermehrungsfreudig. Wenn alles passt, sind sie eigentlich die optimalen Garnelen für ein Gesellschaftsaquarium mit kleinen bis mittelgroßen Fischen, die nicht explizit auf Garnelenjagd gehen.

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Zu den Neocaridina gehören so beliebte Garnelen wie die Red Fire, Red Sakura, Blue Dream, Blue Jelly, Yellow, Green Jade, Bloody Mary, Black Sakura, Schoko und viele mehr. Ihre hohe Vermehrungsrate verkraftet es, wenn sich doch mal ein fischiger Mitbewohner eine Junggarnele schnappt. Dennoch gilt auch hier: Viele Verstecke und eine möglichst stressarme Umgebung sind Pflicht!

Du musst außerdem in einem Gesellschaftsaquarium von Garnelen und Fischen damit rechnen, dass sich Junggarnelen erst recht spät zeigen, weil sie in ihren Verstecken in den Pflanzen blieben, bis sie groß genug sind, um nicht mehr von den Fischen erbeutet zu werden.

Biete viele Verstecke, und setz nach Möglichkeit die Garnelen bereits vor den Fischen ein, damit sie das Aquarium bereits kennen! Beim Einsetzen in ein Aquarium mit Fischbesatz solltest du unbedingt das Licht ausmachen, damit sich die Garnelen erst einmal ins Dickicht verkrümeln können und nicht auf dem Weg zum Boden schon von den ersten neugierigen Fischen aufgestört werden!

Geeignete Fische für die Vergesellschaftung mit Neocaridina im Aquarium (Aufzählung mit hoher Sicherheit unvollständig!):

Antennenwelse, Otocinclus, Panzerwelse, Endler Guppys, Guppys, kleine bis mittelgroße Zwergbärblinge (Rasboras) und Bärblinge wie Perlhuhnbärblinge oder Keilfleckbärblinge, kleinere Salmler wie Kupfersalmler, Blauaugen, mit Einschränkung auch Kampffische (Bettas sind Charaktertiere, die einen fressen gar keine Garnelen, andere dagegen alle), Zwergbarsche der Gattung Danio, ... die Liste ist lang.

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Amanogarnelen im Gesellschaftsaquarium

Dank ihrer größeren Größe und ihrer Unerschrockenheit sind Amanogarnelen sogar noch deutlich geeignetere Garnelen für ein Gesellschaftsbecken als Neocaridina. Amanogarnelen sind sehr robust und anpassungsfähig. Achte darauf, dass du größere Amanogarnelen kaufst, wenn du sie zu eher größeren Fischen setzen möchtest.

Da Amanogarnelen sich im Süßwasser ohnehin nicht vermehren, brauchst du dir um ihren Nachwuchs keine Gedanken zu machen!

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Achtung: Besonders kleine und langsame Fische können in den eher kräftigen Scheren der Amanogarnelen landen und werden ihrerseits auch mal zum Snack. Du solltest Amanogarnelen daher nicht mit ausgesprochenen Nanofischen vergesellschaften!

Geeignete Fische für die Vergesellschaftung mit Amanogarnelen im Aquarium (Aufzählung mit hoher Sicherheit unvollständig!):

Fadenfische, kleine Barbenarten wie Sumatrabarben, Antennenwelse, Otocinclus, Panzerwelse, kleine Grundelarten, Endler Guppys, Guppys, Platys, Mollys, Schwertträger, kleine bis mittelgroße Bärblinge wie Perlhuhnbärblinge oder Keilfleckbärblinge, kleinere bis mittelgroße Salmler wie Kupfersalmler, Rote Neons, Schwarze Neons und Co., Blauaugen, kleinere Regenbogenfische, Zwergbarsche der Gattung Danio, ... die Liste ist noch länger als bei den Neocaridina!

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Weichwasser Caridina Arten im Gesellschaftsaquarium

Die Caridina Arten aus Weichwasser wie die Bienengarnele, die Tiergarnele, Caridina cantonensis, Caridina serrata, Taiwan Garnelen aka Shadow Bees und die neueren Hybridzüchtungen wie Galaxy, Boa, Fishbone und Co. sind deutlich empfindlicher und anfälliger für Stress als Amanogarnelen oder Neocaridina.

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Die Weichwasser Garnelen solltest du - wenn überhaupt - nur mit sehr kleinen Fischen wie Boraras brigittae und anderen Zwergrasbora Arten, Dario dario und andere Zwerg Blaubarsch Arten oder mit reinen Aufwuchsfressern wie Otocinclus im Aquarium vergesellschaften. Wichtig: Die Fische müssen ebenfalls gut mit Weichwasser klarkommen.

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Geeignete Fische für die Vergesellschaftung mit Caridina Arten aus Weichwasser im Aquarium (Aufzählung mit Sicherheit unvollständig!):

kleine Saugwelse wie Otocinclus und Parotocinclus, Zwergrasbora Arten (Boraras brigittae, Boraras merah, Boraras urophthalmoides, Boraras maculatus, ...), die verschiedenen Blauaugen der Gattung Pseudomugil, Zwergpanzerwelse (Corydoras hastatus und Corydoras habrosus), Zwergblaubarsche der Gattung Dario und ähnliche Zwerge mehr.

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Fächergarnelen im Gesellschaftsaquarium

Obwohl Fächergarnelen deutlich größer sind als Zwerggarnelen und viel robuster wirken, sind sie doch relativ zarte und vor allem wehrlose Geschöpfe, die neugierigen Aquarienfischen oder zupfenden Zierfischen nichts entgegenzusetzen haben und sich in Anwesenheit aufdringlicher Schuppenträger ziemlich stark stressen. Werden sie zu oft gestört, ziehen sich die Fächergarnelen zurück und fächern nicht mehr nach Futter, was für sie schnell lebensgefährlich werden kann.

Des weiteren solltest du beachten, dass Fächergarnelen eine starke Strömung brauchen, was nicht alle Aquarienfische ohne weiteres vertragen.

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Toll sind Fächergarnelen als Besatz für ein Strömungsbecken oder ein Bachaquarium mit entsprechend strömungsliebenden Fischen wie Flossensaugern oder kleinen Grundeln und Schmerlen.

Auch verschiedene nicht am Boden lebende Schwarmfische können sich in einem Strömungsbecken mit Fächergarnelen zusammen wohl fühlen. Du erkennst Strömung liebende Fische an ihrer schlanken, torpedoartigen Körperform und ihren eher kleinen Flossen. Zu diesen Fischen gehören kleine Salmler wie Nannostomus, aber auch kleine bis mittelgroße Bärblinge wie der Zebrabärbling oder der Leopardbärbling.

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Geeignete Fische für die Vergesellschaftung mit Fächergarnelen Arten im Aquarium (Aufzählung mit Sicherheit unvollständig!):

Kleinere Grundeln, kleine bis mittelgroße Schmerlen: Dornaugen, Pandaschmerlen, Flossensauger, kleinere Arten der Gattungen Botia, Schistura, Yahusikotakia und so weiter, Schlanksalmler der Gattung Nannostomus, strömungsliebende Bärblinge wie Zebrabärblinge oder Leopardbärblinge und andere Strömungsliebhaber.

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Großarmgarnelen im Gesellschaftsaquarium

Kleinere Großarmgarnelen mit eher schwachen Scherenarmen wie die Rotscherengarnele aus dem Inlesee, die Glasgarnele oder die Gold Spotted Garnele sind mit nicht zu neugierigen kleinen bis mittelgroßen Fischen verträglich. Hier kommt es hauptsächlich auf die Kompatibilität der Wasserwerte an, ob die Großarmgarnelen Arten ins Gesellschaftsaquarium passen.

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Besonders scheue Arten wie die Amazonas Laubgarnele oder die Schneeflöckchengarnele dagegen tun sich mit Fischbesatz im Gesellschaftsbecken sehr schwer und leben dann meist noch versteckter.

Mit etwas Vorsicht zu genießen sind größere Großarmgarnelen Arten mit stärkeren Scheren wie Macrobrachium dayanum, die Ringelhandgarnele, oder Macrobrachium assamense, die Schokogarnele, können zwar ebenso wie Macrobrachium agwi mit Fischen gehalten werden, jedoch sollten es hier schon schnellere, mehr an der Oberfläche des Aquariums orientierte Fische sein, wie zum Beispiel Salmler oder Barben, oder auch größere Lebendgebärende wie Platys oder Mollys.

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Die ganz großen Großarmgarnelen wie Macrobrachium rosenbergii dagegen sind so aggressiv und räuberisch, dass sie ausschließlich im Artbecken gehalten werden können.

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