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Huminstoffe und ihre Bedeutung für Zierfische

Laut wissenschaftlichen Studien sind es gerade Huminstoffe, die Wasser quasi „den letzten Schliff“ verpassen und dafür verantwortlich sind, Fische und andere Aquarienbewohner gesund zu erhalten, Stress zu reduzieren und sogar ihr Leben zu verlängern. In den natürlichen Habitaten unserer im Aquarium gehaltenen Lieblinge kommen Huminstoffe eigentlich immer vor, weswegen wir diese auch im Aquarium manuell zuführen sollten, um das Wohlbefinden der Fische zu fördern, das Immunsystem und nicht zuletzt deren Gesundheit zu stärken.

Woraus bestehen Huminstoffe?

Wenn wir von Huminstoffen reden ist eigentlich eher von organischem Kohlenstoff die Rede. Und davon verfügt unser Planet im Übermaß, denn Kohlenstoffe sind vor allem gebunden in Pflanzenbestandteilen wie Blättern. Im natürlichen Kreislauf stellen sie eine wichtige Position dar und überwiegen sogar den Anteil anderer lebender Organismen auf der Erde. Beim Verrotten von Falllaub entstehen Kohlenstoffe, die sich beim Zersetzen wieder in ihre Einzelbestandteile wie Nitrat, Kalium, Phosphat und Kohlendioxid zerlegen. Also genau in die Nährstoffe, die Wasserpflanzen als Nahrung dienen. Durch den natürlichen Kompostiervorgang wird das Laub weiter aufgeschlossen und findet seinen Weg so wieder zurück in den Boden, wo es erneut von Pflanzen aufgenommen werden kann.

Auch im Wasser kommen Huminstoffe vor, die nicht nur durch abgestorbene Wasserpflanzen entstehen, sondern auch in Regenzeiten in die Gewässer gespült werden. Die darin lebenden Tiere aber auch Pflanzen, haben sich an dieses Ereignis assimiliert und profitieren in vielerlei Hinsicht von diesen Stoffen. Im Aquarium verbessert es das Wurzelwachstum und den Abbau organischer Abfälle wie beispielswiese Futterreste, aber auch abgestorbener Pflanzenteile, wodurch unter anderem die Algenentwicklung gehemmt wird.

Was bewirken Huminstoffe?

In nahezu jedem Aquarium kommen Bakterien, Parasiten oder andere Krankheitserreger vor, die an und für sich nicht problematisch sind, sofern die Aquarienbewohner gesund sind, also über ein stabiles Immunsystem verfügen. Dazu sind allerdings verschiedene Faktoren wichtig, angefangen bei einer richtigen Eingewöhnung an die richtigen Wasserparameter bei der richtigen Temperatur und einer entsprechenden Wasserhygiene. Stimmt einer dieser Faktoren nicht, wirkt sich dies stressauslösend für Fische aus, deren Immunsystem daraufhin anfällig für pathogene Keime wird.

Huminstoffe sind in der Lage, antibiotisch zu wirken und können die Belastung durch Bakterien, Pilze, Keime oder andere Krankheitserreger im Aquarium minimieren und den Keimdruck reduzieren. Infektionskrankheiten werden so hervorragend verhindert. Vor allem den im Aquarium vorkommenden Bakterien Aeromonas und Pseudominas erklären sie den Garaus.  Zudem wirken Huminstoffe pilzhemmend und schützen Fische daher vor Erkrankungen, weil das Wachstum von Myzel teilweise oder ganz unterbunden wird.

Huminstoffe lösen zudem eine Art Stress aus und aktivieren Lymphozyten, wodurch das Immunsystem der Fische verbessert wird. Erfahrungsgemäß verheilen Verletzungen bei Fischen zügiger, wenn sich Huminstoffe in ihrem Wasser befindet. Da Humine einen Gerbeffekt haben, werden Schuppen und Schleimhaut besonders geschützt und sind in der Lage, Keime besser abzuschirmen. Deswegen wirken Huminstoffe prophylaktisch bei und vor verschiedensten Erkrankungen wie der Grießkörnchenkrankheit, aber auch Nekrosen oder Maulschimmel und Flossenfäule.

Huminstoffe als Wasserpflege

Huminstoffe können aber noch weitaus mehr! Sie sind zum Beispiel sogar in der Lage, Ammonium abzubinden und verhindern dadurch das Risiko von fischgiftigem Ammoniak. Auch fungieren sie als Chelator und verbessern bei Pflanzen die Aufnahme von Nährstoffen. Daneben wird aber auch der pH-Wert stabilisiert. Vor allem in Weichwasseraquarien wie beispielsweise in Schwarzwasserbecken, in denen nur eine geringe bis keine nachweisebare Karbonathärte vorliegt, puffern Huminstoffe und beugen einem Säuresturz vor. Außerdem wird die Mineralstoffaufnahme verbessert.

Huminstoffe für höhere Jungfischrate

Werden Huminstoffe bei der Zucht von Fischen eingesetzt, lässt sich die Jungfischrate nach oben korrigieren. Vor allem Fischeier können so aktiv vor dem Verpilzen geschützt werden. Selbst die kritische Larvenphase kann mit der Zugabe von Huminen ins Aufzuchtaquarium positiv verlaufen. Auch bei anderen Fischen lösen Huminstoffe einen hormonähnlichen Effekt aus, der sich auf ihre Gene überträgt und den sie sogar weitervererben. Wissenschaftliche Studien legen zudem zu Grunde, dass sich mit Huminstoffen auch die Lebensrate einiger Zierfische wie beispielsweise des Prachtgrundkärpflings und von Wirbellosen verlängert. Bärblinge wiesen zudem eine erhöhte Eiproduktion auf.

Huminstoffe als Stress Protect

Stress wird im Aquarium durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst und kann schnell zum Gesundheitsproblem werden. Stressproteine, deren Bildung durch Huminstoffe ausgelöst werden, wirken dagegen als natürliches Anti-Stress-Mittel im Aquarium und machen ungewöhnliche Ereignisse und Situationen von kurzer Dauer, wie beispielsweise plötzliche Temperaturerhöhungen, erträglicher und weniger folgenreich für Fische. Möglich ist dies durch das aktivieren von Anti-Stress-Enzymen.

Huminstoffe im Aquarium

Aus den vorgenannten Gründen sind Huminstoffe so von Bedeutung und sollten regelmäßig ins Aquarium gegeben werden, um das Wohlbefinden der gepflegten Tiere zu fördern. Vor allem Fische, die aus dem Schwarzwasser stammen, sind darauf angewiesen. Erlenzapfen und Seemandelbaumblätter können daher auch im Aquarium ständig zur Verfügung stehen, sind aber stellenweise bereits nach 1-2 Wochen ausgeblutet und werden zudem von einigen Tieren gefressen. Daher bietet sich die regelmäßige zusätzliche Gabe mit einem flüssigen Huminpräparat an, um von dieser Wirkung zu profitieren. Grade nach einem Wasserwechsel oder vor dem Einsetzen von Fischen ist dies empfehlenswert. Auch frische Wurzeln geben Humin- und Gerbstoffe ab und unterstützen dadurch die Beckenbiologie.

Huminstoffe färben das Wasser zum Teil ein, vor allem in Schwarzwasser Habitaten lässt sich dies schön erkennen. Im Aquarium kann dieser Effekt sogar algenhemmend wirken. Mit Aktivkohle lässt sich diese Färbung aber herausfiltern, wenn man sie nicht gerade bevorzugt. Bei der tropfenweisen Dosierung von flüssigen Huminpräparaten bleibt das Wasser hingegen strahlend klar.

Biofilme, die sich überall im Aquarium bilden sind von eminenter Bedeutung für ein stabiles Gleichgewicht im Aquarium. Denn gerade hier siedeln nützliche Mikroorganismen, die Schadstoffe abbauen und damit zur Wasserverbesserung beitragen. Diese Bakterien werden durch Huminstoffe in ihrer indirekten Filterleistung unterstützt und verbessert.

Huminstoffe tauchen in allen Habitaten dieser Welt auf- unfraglich sollten sie daher auch unseren im Aquarium gepflegten Zierfischen zur Verfügung stehen, damit diese ein langes und gesundes Leben genießen können und prächtige Farben entwickeln können. Auch ein stabiler pH-Wert, der zudem vor Säurestürzen schützt, ist nicht wegzudiskutieren.


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