Die Altwelt-Messerfische aus Afrika und Asien
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Die Altwelt Messerfische
Den Altwelt Messerfischen aus Afrika, Indien und Südostasien ist gemein, dass sie Raubfische sind. Mit den Neuwelt Messerfischen aus Südamerika verbindet sie zwar ihre Körperform und Schwimmweise, jedoch sind die Arten ansonsten nicht weiter verwandt.
- Asiatische Messerfische (Unterfamilie Notopterinae)
- Gattung Chitala Fowler, 1934 mit den Arten
- Chitala blanci (d'Aubenton, 1965)
- Chitala borneensis (Bleeker, 1851)
- Chitala chitala (Hamilton, 1822)
- Chitala hypselonotus (Bleeker, 1852)
- Chitala lopis (Bleeker, 1851), Riesenmesserfisch
- Chitala ornata (Gray, 1831), Tausenddollarfisch
- Gattung Notopterus Lacepède, 1800, genannt Asiatische Fähnchen-Messerfische, mit den Arten
- Notopterus notopterus (Pallas, 1769)
- Notopterus synurus (Bloch & Schneider, 1801)
- Afrikanische Messerfische (Unterfamilie Xenomystinae)
- Gattung Papyrocranus Greenwood, 1963
- Papyrocranus afer (Günther, 1868), Afrikanischer Fähnchen-Messerfisch
- Papyrocranus congoensis (Nichols & La Monte, 1932)
- Gattung Xenomystus Günther, 1868
- Xenomystus nigri (Günther, 1868), Afrikanischer Messerfisch
Die Altwelt Messerfische sind neben ihrer messerartigen Körperform auch durch einen Flossensaum gekennzeichnet, der aus der Schwanzflosse und der Afterflosse gebildet wird. Die Rückenflosse fehlt häufig oder ist zwar vorhanden, aber im Verhältnis zur Körperlänge recht klein.
Die längliche und schmale Körperform der Altwelt Messerfische ist perfekt an ihre Biotope angepasst und ermöglicht es den Messerfischen, sich gut und energiesparend zu bewegen und effektiv zu jagen. Altwelt Messerfische sind eher größere Süßwasserfische, die je nach Art zwischen 20 und 150 cm lang werden können. Viele davon sind in ihrer Heimat beliebte Speisefische.
Altwelt Messerfische ernähren sich in den Biotopen räuberisch. Dabei fressen die dämmerungsaktiven und nachtaktiven Raubfische nicht nur Insekten, Insektenlarven, Würmer und Krebstiere, sondern sie jagen auch aktiv Fische. Viele Arten besitzen Elektrorezeptoren in ihrem Seitenlinienorgan, mit deren Hilfe sie ihre Beute orten können.
Altwelt Messerfische im Aquarium halten
Um Altwelt Messerfische im Aquarium artgerecht halten zu können, brauchst du erst einmal richtig viel Platz, und dann noch ein bisschen mehr Platz. Die meisten Altwelt Messerfische werden vergleichsweise groß!
Weil Altwelt Messerfische aktive Raubfische sind und sich gerne an anderen Aquarium Fischen vergreifen, raten wir zu einem Artaquarium. Darin solltest du juvenile Altwelt Messerfische immer in einer Gruppe ab ca. 5 Exemplaren halten und nicht einzeln - insbesondere als Jungfische haben die Raubfische ein sehr aktives, teilweise allerdings auch ziemlich handfestes Sozialverhalten. Einzelgängerisch werden Altwelt Messerfische erst, wenn sie ausgewachsen sind. Eine Vergesellschaftung sollte - wenn überhaupt - nur mit größeren Fischen erfolgen.
Eine gute Struktur ist im Aquarium unverzichtbar, damit unterlegene Exemplare ihrem Rivalen aus dem Weg gehen können. Aufbauten aus Wurzeln und Steinen sorgen für Verstecke und die nötige Struktur im Aquarium. Du kannst das Aquarium für eine Gruppe Altwelt Messerfische auch bepflanzen, weil die Raubfische sich als reine Karnivoren zumeist nicht an den Aquarium Pflanzen vergreifen.
Manche Arten der Altwelt Messerfische brauchen eine gute Strömung im Aquarium, andere dagegen bevorzugen ruhiges Wasser. Die Wasserqualität sollte dauerhaft hoch sein - ein guter Aquarium Filter unterstützt dies.
An die Wasserhärte haben Altwelt Messerfische in der Regel keine großen Ansprüche, die Arten kommen in weichem bis hartem Wasser gut zurecht. Die Aquarientemperaturen für Altwelt Messerfische sollten zwischen 24 und 28 °C liegen.
Achte auf einen gewissen Huminstoffgehalt im Aquarium Wasser. Huminstoffe kannst du deinem Aquarium entweder durch Zugabe von Laub, Braunkohle oder durch ein entsprechendes Huminstoffpräparat wie unser NatureHolic Humin Liquid zuführen.
Die Aquarium Beleuchtung für Altwelt Messerfische sollte eher etwas gedämpft sein; das lässt sich mit einer Decke aus Schwimmpflanzen recht einfach realisieren.
Über die Zucht von Altwelt Messerfischen im Aquarium gibt es nicht viele Beiträge in der Literatur.
Im Aquarium fressen Altwelt Messerfische gerne Lebendfutter entsprechender Größe - du kannst sie alleine mit Wirbellosen wie Garnelen, Weichtieren und Würmern ernähren. Teilweise kannst du die Altwelt Messerfische aber auch an Frostfutter gewöhnen und dann neben größeren Mückenlarven, Krill, Garnelen und Co. auch auf gefrorene Stinte zurückgreifen.
Afrikanische Messerfische
In der Folge stellen wir dir einige in der Aquaristik vertretene Messerfische aus Afrika vor.
Xenomystus nigri / Afrikanischer Messerfisch: Aus dem tropischen Afrika, mit Vorkommen im Becken von Nil, Tschad, Niger, Ogowe und Kongo, auch in Küstenflüssen in Sierra Leone, Liberia, Togo, Benin und Kamerun. Wird bis 30 cm lang, schätzt Strömung nicht sonderlich, sondern bewohnt ruhige Gewässer mit Pflanzenwuchs. Lungenatmer. Bevorzugte Nahrung: Wirbellose. Aquariengröße: ab 500 Litern für eine Gruppe von fünf juvenilen Messerfischen.
Papyrocranus afer / Afrikanischer Fähnchen Messerfisch: Aus Westafrika, mit Vorkommen von Senegal und Gambia bis zum Tano in Ghana, und im Niger, Benue, Cross-River sowie Sanaga River von Nigeria bis Kamerun. Mit einer Größe von bis zu 80 cm braucht der Afrikanische Fähnchen Messerfisch ein Aquarium über 1000 Liter. Mit etwas Geduld können die Fische handzahm werden. Frisst neben Wirbellosen gern auch Frostfutter wie Stinte oder Muscheln. Aquariengröße: Ab 1000 Litern für eine Gruppe von fünf Afrikanischen Fähnchen Messerfischen.
Messerfische aus Asien
Die asiatischen Messerfische kommen aus den südostasiatischen Tropen und Subtropen und machen im Aquarium ebenso Furore wie ihre Vettern aus Afrika.
Notopterus notopterus / Fähnchen Messerfisch: Der Fähnchen Messerfisch hat Vorkommen in Indien (Indus, Ganges, Brahmaputra, Mahanadi, Krishna, Kaveri, ...) und in Südostasien (Irrawaddy, Saluen, Mae Klong, Chao Phraya, Mekong Thailand, auf der Malaiischen Halbinsel, auf Sumatra und Java) in Flüssen, Seen, Kanälen und Teichen mit klarem Wasser. Der Fähnchen Messerfisch wird auch in leichtem Brackwasser gefunden. Mit einer Größe von bis 60 cm braucht der Fähnchen Messerfisch ein Aquarium ab 1000 Litern aufwärts. Frisst gerne Wirbellose und Fische, lässt sich an Frostfutter gewöhnen.
Chitala chitala / Tausenddollarfisch: Chitala chitala (früher: Notopterus chilata) kommt aus Indien, wo er in den Flussgebieten des Indus, Ganges-Brahmaputra und Mahanadi lebt. Der Tausenddollarfisch wird in der Natur bis 122 cm lang, im Aquarium erreicht er selten mehr als 75 cm. Ein Aquarium über 1000 Liter ist Pflicht! Gefressen werden Weichtiere, Krebstiere und andere Wirbellose sowie kleine Fische. Der Tausenddollarfisch lässt sich mit etwas Geduld auch an Frostfutter gewöhnen.
Chitala blanci / Blancs Messerfisch, Zebra Messerfisch: Blancs Messerfisch unterscheidet sich durch seine schöne schwarze Punktzeichnung von den anderen Altwelt Messerfischen. Wird bis ca. 1,20 m lang, erreicht im Aquarium eine durchschnittliche Länge von ca. 60 cm. Chitala blanci kommt aus Südost Asien, wo er im Mekong in Thailand, Laos und Kambodscha und den Unterläufen einiger Nebenflüsse vorkommt. Frisst Fische, Krebse und Insekten.