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Laub und Holz im Aquarium

Braunes Herbstlaub und auch Holz selbst ist aus dem Aquarium nicht mehr wegzudenken und stellt dabei doch mit einen der größten Bestandteile unter Wasser dar. So nehmen sie einen wichtigen Part als Nahrung, Versteck, aber auch zur Wasserpflege ein und sollten daher auch im Aquarium nicht fehlen. Im Prinzip reicht dem gewieften Aquarianer aber auch ein Spaziergang in den Wald, um sich mit dem nötigsten einzudecken, das die Gesundheit seiner Aquarienbewohner unterstützt.

Welche Rolle spielen Laub und Holz im Aquarium?

Vor allem braunes Herbstlaub aber auch Wurzeln geben eine Vielzahl nützlicher Inhaltsstoffe ans Wasser ab, die das Wohlbefinden und die Gesundheit der gepflegten Insassen positiv unterstützen. Allen voran enthalten Blätter Flavonoide, die über antioxidative Eigenschaften verfügen und damit auch vor pathogenen Krankheitserregern wie Bakterien und Viren schützen können. Aber auch die sogenannten Gerbstoffe, besser bekannt als Tannine, sind ebenfalls starke Antioxidantien und bewirken eine antiseptische, pilzabwehrende und  antibakterielle Wirkung und beeinflussen vor allem bei Krebstieren eine reibungslose Häutung. Saponine sind ebenfalls in braunem Laub enthalten und weisen einen antiinflammatorischen Effekt auf, der zudem den gesamten Organismus stärkt.

Aus diesem Grund sind Blätter ein natürliches Heilmittel, wenn es um das Wohlbefinden der Aquarientiere geht, denn Pilzinfektionen, bakterielle Infekte wie Maul- oder Flossenfäule, aber auch Laichverpilzungen lässt sich so ganz leicht vorbeugen und abwehren. Vor allem bei Bisswunden, Verletzungen der Schleimhaut und Schuppen (die häufig winzig klein sind und schon durch einfaches Keschern hervorgerufen werden können), aber auch gegen Ektoparasiten wie Kiemen- oder Saugwürmern lässt sich Laub prima anwenden.

Wie wirkt braunes Herbstlaub?

Wird das Laub ins Aquarium gegeben, gibt es beim Einweichen einen Teil seiner wertvollen Stoffe ans Wasser ab, die wiederum krankmachende Keime reduzieren können. Auch wird der pH –Wert ein wenig gesenkt, wodurch das Wasser etwas weicher wird. Zudem kann sich das Wasser leicht bräunlich färben und einen hübschen Bernsteinton annehmen, der aber nach einer Weile wieder von selbst verschwindet. Alternativ lässt sich dieser auch mit Aktivkohle herausfiltern. Ein weiterer positiver Effekt dieses natürlichen „Lichtfilters“ ist außerdem eine gehemmte Algenentwicklung. Diese Bernsteinfärbung kommt in vielen Habitaten und Gewässern vor und bewirkt  zudem eine bessere Farbausprägung von Fischen, da sie sich wohler fühlen. Da sie diese aus der Natur kennen, sind sie auf diese „natürliche Infektabwehr“ sogar angewiesen.

Braunes Laub und Holz als Dauerfutter

Ungefähr alle zwei Wochen sollte man das Laub im Aquarium ersetzten, um dauerhaft von den positiven Eigenschaften zu profitieren. Allerdings müssen „ausgelutschte“ Blätter nicht zwingend entfernt werden, denn sie eignen sich prima noch als Dauerfutter für Welse, Krabben, Krebse und Garnelen. Das Gewebe wurde von Bakterien aufgebrochen, sodass es sehr weich ist und von den Tieren problemlos gefuttert werden kann. Vor allem als Ferienfutter eignet sich Laub prima.

Holz hat dagegen eine wesentlich längere Standzeit und dient vor allem holzraspelnden Welsen als Dauerfutter. Welse benötigen Cellulose für ihre Verdauung, weswegen Holz in ihrem Aquarium niemals fehlen sollte. Nur wenn sie regelmäßig diese Ballaststoffe von Wurzeln und Ästen raspeln können, bleiben sie dauerhaft gesund. Auf der vergrößerten Oberfläche, die die Wurzeln darstellen bietet sich aber auch das perfekte Substrat für die Ansiedelung nützlicher Mikroorganismen, die sich in Biofilmen darauf bilden. Diese wiederum werden sehr gerne von Schnecken und Garnelen herunter geknabbert.

Welches Laub und welche Zapfen eignen sich?

Es liegt geradezu auf der Hand, Laub selbst zu sammeln. Dabei unterscheidet man zwischen braunem und grünem Laub.  Grünes Laub sollte möglichst dann gepflückt werden, wenn bereits ein paar Sonnenstunden auf den Baum geschienen haben, weil dann der Anteil ätherischer Öle am höchsten ist. Braunes Laub wird eingesammelt, allerdings sollte man darauf achten, dass dieses nicht direkt neben Feldwegen, Industrie oder Straßen eingesammelt wird, weswegen sich meist ein Ausflug in den Wald am besten eignet. An kleinen Gräben oder Flüssen wachsen vor allem Schwarzerlen, deren Äst meist so tief hängen, dass man die kleinen schwarzen Zapfen ganz einfach abpflücken kann. Grüne Zapfen sollten hingegen nicht verwendet werden. Bei Unsicherheiten oder Verwechslungsgefahr sollte auf das Sammeln besser verzichtet werden, denn Tannen- oder Kiefernzapfen oder ähnlich sind nicht geeignet. Auch Weiden stehen meist am Ufer und haben den Ruf, algenhemmend zu wirken.

Bevor das Laub aber im Aquarium zum Einsatz kommt, sollte es nachgetrocknet werden, dazu kann man es in losen Bündeln an einer gespannten Schur aufhängen oder auch liegend weitertrockenen und ab und zu durchmischen, damit die letzte Restfeuchtigkeit verschwindet und sich kein Schimmel bildet. Erst wenn es knistert, ist es völlig getrocknet, schimmeliges Laub sollte auf gar keinen Fall ins Aquarium gelangen. Damit sich der Vorrat auch lange hält bietet sich die Aufbewahrung in Kartonagen oder Stoffbeuteln an. Dicht abschließende Gefäße sind allerdings eher ungeeignet, weil sie zur Schimmelbildung führen können. Dasselbe gilt auch für Erlenzapfen.

Vorbereiten von Wurzeln

Wurzeln sollten nach Möglichkeit nur vollständig abgetrocknet verwendet werden, dazu eignen sich neben Moorwurzeln auch heimische Sorten wie Obst- oder Laubbaumarten, aber auch Korkenzieherhasel oder Weide. Unbestimmte Holzarten oder gar Nadelhölzer, Ziersträucher oder Kiefern sollten allerdings nicht verwendet werden. Zudem sollte beim Sammeln darauf geachtet werden, dass sich die Stelle weitab von Industrie und Straßen befindet.

Vor dem Verwenden sollte die Rinde entfernt werden, was im trockenen Zustand meist am besten klappt. Mit einer Drahtbürste hat man das schnell erledigt. Trockenes Holz schwimmt im Aquarium allerdings auf, weswegen es am besten mit einem schweren Stein unter Wasser fixiert wird, bis es sich voll Wasser gesogen hat, aber auch das Vorwässern im Eimer mit Aquarienwasser bietet sich an. Bei letzterem kann es sein, dass es dabei ausblutet und das Wasser braun einfärbt, was anderenfalls im Aquarium geschehen würde. Nach einer Weile verschwindet diese Einfärbung aber auch wieder von selbst. Es kann sein, dass neues Holz im Aquarium eine Art Belag bildet, der beinahe an Schimmel erinnert. Dieser ist aber völlig unbedenklich und nur zurückzuführen auf setzte im Holz verbliebene Kohlstenstoffreste, die sich an die Oberfläche drücken. Vor allem Welse, aber auch Schnecken und Garnelen knabbern diesen Belag herunter, er bildet sich aber auch nach einer Weile von selbst zurück. Holz und Wurzeln sollte vor der Verwendung im Aquarium niemals abgekocht werden, denn dann könnte sie im Aquarium beginnen zu verfaulen.

Wer mit etwas offenen Augen und einem Stoffbeutel seinen Sonntagsspaziergang im Wald macht, kann sich rasch eindecken mit nützlichem und leckerem Laub für seine Lieblinge und deren Wohlbefunden dabei auf ganz natürliche Art und Weise unterstützen. Einmal getrocknet hält sich das Laub nahezu ewig und kann jederzeit zum Einsatz kommen. Ob als reine Prophylaxe oder in Akutsituationen- mit braunem Herbstlaub ist das Aquarium mitsamt seinen Insassen rundherum gut versorgt.


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