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Zierfische für Einsteiger

Gerade als frisch gebackener Aquarianer auf Fische zu setzen, die etwas pflegeleichter als andere sind, ist durchaus vorteilhaft. Vor allem, weil sich dadurch die Prozesse, die sich im Aquarium abspielen, eher erfassen lassen. Geht man mit zudem mit ein bißchen Bedacht an die Sache heran, lässt sich spielend leicht ein wundervolles kleines Biotop in den eigenen vier Wänden pflegen, von dem man kaum noch die Augen lassen kann. Auch wenn die Auswahl an Zierfischen enorm groß ist und die Versuchung, „eine gemischte Tüte“ zusammenstellen noch viel größer ist, so vertragen sich aber nicht alle Fische untereinander oder kommen mit den jeweiligen Wasserparametern zurecht. Denn: Ein Aquarium ist mehr als ein bloßer Glaskasten mit Wasser drin.

Der feine Unterschied

Fische zu halten und/ oder sie nach zu züchten sind grundsätzlich zwei Paar Schuhe. Auch wenn sich einige Arten prima pflegen lassen, werden sie sich ohne weiteres eher nicht im Gesellschaftsaquarium vermehren. Durchaus kann das auch ein Vorteil sein, wenn man verhindern möchte, dass das Aquarium irgendwann aus „allen Nähten platzt“- denn je mehr Fische im Aquarium vorhanden sind, desto mehr Ausscheidungen produzieren sie auch, die sich wiederum auf die Wasserwerte auswirken können. Ein gesundes Mittelmaß zwischen der Anzahl der gepflegten Fische, sowie der Aquariengröße ist daher unerlässlich. Wie einfach sich ein Fisch zudem halten lässt, ist außerdem abhängig von den Wasserparametern, die vorherrschen, weswegen immer auch ein Auge aufs Leitungswasser gelegt werden sollte. So lassen sich einige Fische problemlos von Weich- bis Hartwasser pflegen, wohingegen andere besondere Ansprüche haben. Auch lassen sich einige prima in härterem Wasser halten, werden sich aber darin niemals vermehren, weil sie zur Zucht eher sehr saure Parameter bevorzugen. Wir empfehlen daher stets, mit offenen Augen an die Fischauswahl heran zu gehen und immer auch die Haltungsparameter abzugleichen.


Wird schon passen!

Die Aussage, ein Fisch passe sich der Aquariengröße an, ist ein weit verbreiteter Mythos, der zwingend in der Kiste mit den Goldfischgläsern und noch einigen weiteren eingemottet werden sollte. Ist das Aquarium zu klein, steht der Fisch unter Stress. Stress wird durch etliche Faktoren beeinflusst und führt schlussendlich dazu, dass Fische erkranken und durchaus sterben können. Auch wenn bestimmte Arten eher „mehr ab“ können, als andere, ist das dennoch kein Freifahrtschein, bestimmte Kompromisse erzwingen zu wollen, denn das geht meist eher nicht gut und bezahlt ein Fisch durchaus mit seinem Leben.

Die Aquariengröße ist ein maßgeblicher Faktor, damit du deine Lieblinge ihrer Art und Bedürfnissen entsprechend dauerhaft pflegen kannst, sodass sie sich wohlfühlen. Zudem sind die meisten Tiere Schwarmfische, weswegen du außerdem auch ihre Anzahl, sowie ihre Endgröße in Bezug zur Beckengröße beachten solltest. Die Haltung von Einzelfischen ist, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, alles andere als tiergerecht, denn die Größe der Gruppe vermittelt deinen Tieren Sicherheit und Stärke, sodass sie ihr arttypisches Sozialverhalten ausleben können. Gehst du darauf nicht ein, werden sie voraussichtlich kümmern, sich scheu ständig verstecken und können durch diesen Stress sogar ihre Farben verlieren und letztlich sehr krank werden. Die Untergrenze für die Haltung von Zierfischen liegt daher immer bei 54 Litern, es sei denn, die Art bevorzugt einen größeren Lebensraum. Es ist daher keine Zwischenlösung, die Anzahl der Fische zu verringern, nur weil das Aquarium zu klein ist oder auch kleine Fischarten in unter 54 Litern zu pflegen. Ein Blick in die jeweilige Fischbeschreibung und seinen Steckbrief oder auch ein Rückfragen trägt hier durchaus dazu bei, dass deine Tiere dir langjährige Begleiter sind.


Vier grüne, drei rote, zwei gelbe…

Dass das Festlegen auf bestimmte Fische anfangs etwas schwierig sein kann, versteht sich von selbst. Vor allem, wenn das Aquarium ein Familienprojekt ist und jeder sich seine eigenen Favoriten aussuchen darf. Nur weil ein Fisch schwimmt, ist diese Gemeinsamkeit noch lange kein gemeinsamer Nenner, wenn man verschiedene Fischarten mischt. Salopp formuliert sprechen unterschiedliche Fische nicht dieselbe Sprache, was dadurch schon zu Missverständnissen führen kann, die einfach zu vermeiden sind. Pflege deine Tiere daher gruppenweise mit ihresgleichen und beachte dabei, ob auch deine Aquariendekoration dem ganzen Rechnung trägt. Einige Fische sind durchaus Langstreckenschwimmer und den ganzen Tag auf Achse, andere wiederum bevorzugen sehr viele Reviermarkierungen, Höhlen oder dichte Pflanzengruppen.

Es ist durchaus schon vorgekommen, dass Fische danach ausgesucht wurden, ob sie farblich zur Gardine oder den Wohnzimmerkissen passen, da es sich hierbei aber immer noch um fühlende Lebewesen handelt, sollte man diesen Gedanken besser hinten anstellen. Dennoch gibt es einige Arten, die in etlichen Farbschlägen vertreten sind und sich somit auch prima miteinander kombinieren lassen, sodass man durchaus einem hübsch bunten Aquarium Rechnung tragen kann.

Eine Babyschwemme verhindern

Äußerst produktive Arten wie beispielsweise Lebendgebärende, aber auch Antennenwelse und einige andere, sind stellenweise fast schon gefürchtete Aquarienbewohner, die sich fleißig und regelmäßig vermehren. Daher sollte man diesen Aspekt bereits vor der Anschaffung berücksichtigen, denn die überzähligen Jungen auch wieder artgerecht anderweitig unterzubringen ist häufig ein großes Problem. Die meisten Tierhandlungen dürfen, können und wollen diese Fische zumeist auch gar nicht annehmen und wieder in den Handel einführen, denn sie müssten zuvor eine Quarantäne durchlaufen, auch andere Punkte spielen hierbei eine große Rolle. Werden einige Arten zudem bunt zusammen gepflegt, kreuzen sie sich, was zwar zu durchaus hübschen Mischfarben führen kann, allerdings bekommt man diese Tiere meist nur als Lebendfutter wieder los. Um dem ganzen jedoch Einhalt zu gebieten, empfiehlt es sich, bestimmte Fische nur in einem Geschlecht zu pflegen, um die Vermehrung zu verhindern, vor allem Guppys bestechen in einer Männchen-WG durch ihre Farbe, denn die Weibchen sind eher „graue Mäuse“. Im Prinzip lassen sich auch andere Lebendgebärenden wie Platys, Mollys oder Schwertträger auf diese Weise pflegen.

Guppys

Kaum ein Aquarianer erinnert sich nicht an seinen ersten Fisch und meist war es ein Guppy. Die sehr robusten und anpassungsfähigen Kameraden gibt es in etlichen Farbschlägen, noch dazu lassen sie sich auch sehr einfach vermehren, was man vorher bedenken sollte. Als reine Männchentruppe gepflegt kann man aber der Vermehrungswut des nicht umsonst genannten „Millionenfisches“ durchaus Einhalt gebieten. Die quirligen Kameraden sind den ganzen Tag auf Achse und erwecken dein Aquarium durchaus zum Leben. Zudem haben sie keine bestimmten Ansprüche an die Aquarieneinrichtung, weswegen sie sehr einfach zu pflegen sind, außerdem futtern sie auch keine Pflanzen, knabbern aber durchaus mal an Algen.


Endler Guppys

Im Gegensatz zum „Standard“ Guppy bleibt der Endler Guppy etwas kleiner und weist eher keine Schleierflossen auf. Auch der Endler Guppy steht in Sachen Produktivität der seiner Brüder in nichts nach. Weil aber beide Arten hybridisieren können, solltest du sie besser nicht zusammen halten. Weil auch sie in vielen Farben erhältlich sind, kannst du auch hier farblich etwas spielen.


Antennenwelse

Die auch liebevoll genannten „Scheibenknutscher“ sind tolle Bodenbewohner, die noch dazu Algen mampfen, was vor allem nach der Einfahrphase deines Aquariums von Vorteil ist. Bedenke aber, dass Antennenwelse mindestens 80 cm Kantenlänge benötigen, damit sie sich wohlfühlen. Wenn du sie paarweise pflegst kann es durchaus sein, dass sie sich recht zügig vermehren. Das ist zwar recht hübsch mit anzuschauen, aber bedenke, dass es sehr schwierig sein kann, sie auch wieder loszuwerden. Die Männchen erkennst du vor allem an ihren geweihartigen Auswüchsen auf dem Kopf, der ihnen ihren Namen verlieh. Wenn du eine reine Männchentruppe pflegst strukturiere das Aquarium gut, denn die Jungs können durchaus territorial sein. Du kannst sie problemlos in hartem bis weichen Wasser pflegen.


Zebrabärblinge

Sie zählen quasi zu den alten Hasen der Aquaristik: Zebrabärblinge. Mittlerweile gibt es sie auch in der Schleischwanzform oder auch als Albinos. Im Gesellschaftsaquarium vermehren sie sich eher verhalten bis gar nicht und sind noch dazu wirklich umgänglich in der Pflege. Den einen oder anderen Fauxpas verzeihen sie dir durchaus, trotzdem solltest du deswegen nicht nachlässig werden. Wenn du sie trotzdem einmal zum Ablaichen bringen willst, solltest du dazu am besten ein Ablaichaquarium verwenden. Zebrabärblinge sind den ganzen Tag auf Achse und sorgen regelrecht für „Leben in der Bude“.

Leopardbärblinge

Mit ihren tollen Pünktchen sehen sie wirklich zu niedlich aus und wurden auch als Schleierschwanzform mit verlängerten Flossen gezüchtet. Ähnlich wie auch beim Zebrabärbling eignet sich zum Züchten eher ein Ablaichaquarium. Pflege die tollen Kameraden am besten im Schwarm, denn sie wuseln gerne mit ihren Kumpels durchs Aquarium. Sie fressen keine Pflanzen an und sind auch ansonsten äußerst umgänglich.


Corydoras Panzerwelse

Diese kleinen Zwergwelse sind tolle Bodenbewohner, die du auch tagsüber klasse beobachten kannst. Weil sie ihr Futter zudem durch gründeln aufnehmen und dabei den Bodengrund absuchen bekommt man kaum die Nase von der Scheibe, wenn die kleine Truppe erst einmal anfängt. Achte darauf, dass sie einen weichen Bodengrund und mindestens eine Sandecke haben, damit sie sich ihre empfindlichen Barteln dabei nicht verletzen. Du kannst sie auch nachzüchten, das ist allerdings etwas aufwändiger. Du kannst sie prima schon ab 54 Litern halten, sie kommen mit hartem und weichem Wasser zurecht. Auch mit Garnelen und Schnecken kannst du sie klasse vergesellschaften. Corys gibt es schon in verschiedenen Farben sodass du eine prima Auswahl hast. Achte aber trotzdem darauf, dass du unterschiedliche Corydoras jeweils gruppenweise pflegst, sie werden voraussichtlich nicht zusammen agieren.


Roter Neon

Der Rote Neon ist mithin wohl einer der bekanntesten Zierfische für Anfänger. Auch wenn er in einem breiteren Spektrum an Wasserwerten gut zurecht kommt, so braucht er für die Nachzucht doch sehr saures Wasser, weswegen eine Vermehrung eher ausgeschossen ist. In der Haltung sind Rote Neons, die es mittlerweile auch als Grüne Neons oder Diamant Neons gibt, eher einfach, wobei eine leichte Tendenz zum Weichwasser durchaus vorteilhaft ist. Tetras, wie sie auch genannt werden, sind Allesfresser und schwimmen vor allem im Schwarm, weswegen du sie durchaus ab 15 Tiere aufwärts halten sollteste, damit sie sich wohlfühlen.


Kardinalfische

Mit ihren schmucken Farben sind Kardinalfische tolle Kameraden für Gesellschaftsaquarium. Auch die Albino Variante ist seit geraumer Zeit im Handel. Unproblematisch wie sie sind kannst du sie gut bei Zimmertemperatur im Schwarm pflegen. Anderen Fischen gegenüber sind sie friedlich und gut verträglich. Mit etwas Zutun kannst du sie auch gut nachzüchten.


Funkensalmler

Mit ihrem namensgebendem Aussehen verleihen Funkensalmler jedem Aquarium das gewisse Etwas. Ab 54 Litern kannst du die kleinen Kameraden gut pflegen und auch vergesellschaften. Achte aber auch hier wieder darauf, sie in der Gruppe zu halten, damit sie sich wohlfühlen. Du kannst sie auch mit anderen friedlichen Fischen wie Guppys, Neons oder Welsen aber auch Garnelen zusammen pflegen.


Kupfersalmler

Nicht ganz so feurig aber trotzdem super niedlich ist der Kupfersalmler, der sich für mittelhartes bis weiches Wasser gut eignet. Vor allem seine weißen Tupfen sind klasse Eyecatcher, wenn er durchs Becken saust. Pflege den Kupfersalmler in der Gruppe, damit er sich wohlfühlt. Auch kannst du ihn klasse mit Welsen oder Garnelen zusammen pflegen. Eine Nachzucht ist ebenfalls durchaus möglich.


Mollys

Nahezu genauso berühmt wie der Guppy ist wohl der Black Molly. Dabei existieren von ihm aber mittlerweile viele weitere Farbvarianten, aber auch mit ausgezogenen Lyra Tails, die sich auch untereinander kreuzen. Mollys sind am besten in Hartwasser bis Brackwasser aufgehoben und vermehren sich zudem recht zuverlässig. Sie sind recht einfach in der Haltung und sind ab 80 Litern bestens quartiert. Du kannst sie mit anderen Lebendgebärenden oder friedlichen Fischen, Schnecken und Muscheln aber auch Garnelen halten.

Segelkärpflinge

Für härteres Wasser ist der Segelkärpfling prima geeignet. Ähnlich wie auch der Molly kannst du ihn recht unkompliziert halten und auch nachzüchten. Mit seinen vielen verschiedenen Farbschlägen sorgt er für Abwechslung und lässt sich auch gut vergesellschaften.

 

Einsteigerfische erkennen

Damit dir die Auswahl etwas einfacher fällt, sind unsere Zierfische im Steckbrief mit Schwierigkeitsgrad angegeben. Womit du deine neuen Lieblinge außerdem kombinieren kannst, erfährst du zudem über den Product Stream „Gesellschaft“. Bist du dir aber immer noch unsicher bei der Auswahl, zögere nicht, uns direkt anzusprechen, damit wir dich bei deinem Traum Aquarium unterstützen können.


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