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Skalare - eindrucksvolle Buntbarsche aus Südamerika

Inhaltsverzeichnis


Skalare sind absolute Klassiker in der Aquaristik. Wir kennen und lieben diese südamerikanischen Cichliden schon seit weit über 100 Jahren als imposante Aquarienfische. Die Segelflosser sind ungewöhnliche und sehr interessante Zierfische, die man einfach gerne beobachtet. Mit einer möglichen Alterserwartung von beinahe 10 Jahren können sie fast schon zu unseren Familienmitgliedern gerechnet werden. Im Aquarium kann man Skalare sogar nachzüchten.

Der Gattungsname Pterophyllum stammt aus dem Griechischen: er setzt sich auch pteron („Segel“) oder pteryx („Flügel“) und phyllon („Blatt“) zusammen und spielt auf die seitlich stark abgeflachte und sehr hohe Form dieser hübschen südamerikanischen Buntbarsche an.

Der Trivialname „Skalar“ bezieht sich auf das entfernt an eine Leiter erinnernde Streifenmuster, das die Wildform aufweist.

Skalare im Aquarium

Der Name Skalar bezeichnet eigentlich eine Fischgattung; unter dem Trivialnamen sind mindestens zwei verschiedene Arten von Segelflossern im Aquarium unterwegs, die sich zwar ähnlich sehen, sich aber auch etwas unterscheiden.

Einmal haben wir den Gewöhnlichen Skalar oder Echten Skalar, Pterophyllum scalare aus dem Amazonasgebiet, zum anderen gibt es noch den Hohen Segelflosser oder Altum Skalar Pterophyllum altum, oft einfach Altum genannt, aus dem Orinoco Einzug im Handel. Nur sehr selten trifft man den deutlich kleineren Leopolds Skalar Pterophyllum leopoldi aus dem Oberlauf des Amazonas in der Aquaristik an. Mehr Arten als diese drei gibt es in der Gattung Pterophyllum bislang nicht.

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Allen Skalaren gemein sind die senkrechten dunklen Streifen auf hellem Grund. In ihrer jeweiligen Heimat leben Skalare in Bächen und Flüsse mit Schwarzwasser. Die Cichliden stehen bevorzugt im Astwerk von Bäumen, die ins Wasser gefallen sind. Ihre senkrechten Streifen bieten ihnen in ihrem Biotop die perfekte Tarnung.

Echter oder Gewöhnlicher Skalar (Pterophyllum scalare)

Dieser Skalar, auch Echter Skalar oder Gewöhnlicher Skalar genannt, ist einer der ältesten Aquarienfische im Handel. Seine Beliebtheit ist ungebrochen! Das natürliche Habitat des Echten Skalars liegt im mittleren Amazonasgebiet und umfasst neben dem Hauptfluss auch diverse Nebenflüsse.

Pterophyllum scalare zeigt den für alle Skalare typischen seitlich stark abgeflachten Körperbau mit endständigem Maul und lange, spitz ausgezogene Segelflossen. Typischerweise hat er einen sehr runden Körperbau.

Beim Echten Skalar kann die Segelflosse so lang wie die Körperhöhe werden - ein solcher Gewöhnlicher Skalar wird etwa 15 cm lang und bis zu 26 cm hoch. Die Bauchflossen sind fadenförmig verlängert und laufen spitz aus.

Ein Aquarium für Pterophyllum scalare sollte mindestens doppelt so hoch sein wie der Fisch, also mindestens 50 bis 60 cm Höhe aufweisen. Wir empfehlen eine Mindestlänge von 120 bis 150 Zentimetern für eine Gruppe Gewöhnlicher Skalare.

Echter Altum Skalar, Altumskalar oder Hoher Segelflosser (Pterophyllum altum)

Der Echte Altumskalar hat eine sehr steil ansteigende Kopf-Rückenlinie und eine sattelförmige Einbuchtung über der Schnauze. Die sogenannte Sattelschnauze ist stärker ausgeprägt als beim Peru Altumskalar. Mit einer Körperlänge bis 18 cm und einer imposanten Gesamthöhe von bis zu 35 cm ist der eher ängstliche, etwas scheue Echte Altumskalar die größte Segelflosserart, die bisher bekannt ist.

Altumskalare stammen aus dem Orinoco über den Rio Negro in Peru. Die großen südamerikanischen Buntbarsche waren in der Aquaristik in den 1950er und 1960er Jahren so beliebt wie heute der Diskus.

Das Aquarium für den Echten Altum sollte mindestens 70 bis 80 cm hoch sind, damit die außergewöhnlich hochflossigen Skalare genügend Raum haben, um sich ausstrecken zu können. Wir empfehlen für eine Gruppe Echter Altumskalare eine Mindestlänge von 150 cm.

Peru Altum Skalar (Pterophyllum cf. scalare / Pterophyllum cf. altum)

Peru Altum Scalare stammen aus Peru / Südamerika. Sie liegen von der Größe zwischen dem Echten Altumskalar und dem Gewöhnlichen Skalar. Von der Körperform her ähneln sie Gewöhnlichen Skalaren, haben aber eine steile Stirn und eine leicht ausgeprägte Sattelschnauze ähnlich dem Altumskalar.

Peru Altumskalare lassen sich etwas einfacher züchten als der Echte Altum.

Das Aquarium für den Peru Altum Skalar sollte mindestens 60 bis 70 cm hoch sein und eine Mindestlänge von 150 cm aufweisen.

Skalare aus Südamerika richtig füttern

Skalare gehören zu den amerikanischen Buntbarschen oder Cichliden. Sie sind überwiegend carnivor, lassen sich aber auch gut einem Granulatfutter oder Flockenfutter für omnivore Aquarienfische ernähren. Auch spezielles Futter für carnivore Cichliden nehmen Skalare gerne, ebenso wie Lebendfutter passender Größe und Frostfutter. Schwarze, weiße und rote Mückenlarven, Wasserflöhe, Tubifex, Glanzwürmer, Krill oder Artemia bereichern den Speiseplan des Skalars im Aquarium ungemein. Große Altum sagen auch zu Futtergarnelen nicht nein. Sie können Tiere bis 3 cm Größe bewältigen.

Skalare züchten - wie funktioniert das?

Das Geschlecht bei Skalaren lässt sich äußerlich nur relativ schwer bestimmen. Zwar sagt man den Männchen nach, sie hätten eine bulligere Stirn, jedoch kann dieses Merkmal auch bei Weibchen auftreten. Während der Laichzeit sind die Weibchen durch den Laichansatz etwas dicker als die Männchen, aber auch das ist oft kein wirklich eindeutig zu erkennendes Merkmal.

Willst du Skalare züchten, ist der sicherste Weg, erst einmal mit einer Gruppe ab fünf Exemplaren zu beginnen und dann zu schauen, ob sich zur Paarungszeit funktionierende Pärchen finden. Außerhalb der Paarungszeit leben Skalare in eher lockeren Gruppen zusammen.

Ihre Laichbereitschaft zeigen Skalare durch gründliches Putzen des potentiellen Laichsubstrates. Gerne genommen werden hier beispielsweise große Blätter von Wasserpflanzen wie Echinodorus, aber auch teils die Aquarienscheiben, Aquariendekoration oder Aquarientechnik wie beispielsweise der Heizstab. Auch Laichkegel aus Ton sind geeignete Brutplätze.

Vor dem Ablaichen kann man ein ausgiebiges Paarungsritual beobachten. Der männliche Skalar kann dabei sogar knackende Geräusche machen.

Skalare gehören zu den Substratlaichern. Die Weibchen legen ihre Eier in unregelmäßigen Reihen ab, die vom Männchen befruchtet werden. Die Eltern bewachen und verteidigen beide das Gelege und auch die bereits geschlüpften Larven, sie betreiben aktiv Brutpflege.

Eine gezielte Zucht von Skalaren, vor allem von den etwas scheueren Altum Skalaren, ist in einem gesonderten Aufzuchtaquarium deutlich einfacher möglich als im Gesellschaftsbecken. Im Zuchtaquarium für Skalare sollte das Wasser besonders weich sein und eine KH von unter 2 und einen sauren pH-Wert von 6 oder weniger aufweisen sowie ordentlich Huminstoffe enthalten, um einer Laichverpilzung vorzubeugen. Viel Sauerstoff ist ebenfalls Pflicht; so wie auch eine gute Filterung. Der Nitratwert sollte nicht nachweisbar sein.

Die Elternfische fressen die Brut, wenn etwas nicht stimmt (weil beispielsweise der Laich nicht befruchtet wurde oder verpilzt ist) oder wenn sie gestört werden; ein ruhiger Ort ist für das Aufzuchtbecken daher Pflicht. Junge Brutpaare fressen öfter ihren Laich versehentlich auf. Sind die Skalare nicht von ihren Eltern aufgezogen worden, ist es ebenfalls möglich, dass sie ihre Brut auffressen; dann musst du die Elternfische aus dem Zuchtaquarium nehmen und die Eier solo aufziehen.

Junge Skalare wachsen relativ schnell und erreichen bereits mit knapp einem Jahr die Geschlechtsreife. Mit etwa 2,5 Jahren sind sie erst voll ausgewachsen.

Gefüttert werden die Jungfische mit Artemia Nauplien und später mit etwas größerem Lebendfutter.

Die richtige Aquarieneinrichtung für Skalare

Skalare können sich im Aquarium gelegentlich ordentlich fetzen und sollten daher immer genügend Ausweichmöglichkeiten und Verstecke finden - das Aquarium für Skalare sollte entsprechend mit Wurzeln und Steinen dekoriert werden, den Zierfischen aber dennoch genügend Schwimmraum lassen. Fingerwurzeln oder ähnlich fein verästelte Aquarienwurzeln ahmen die natürlichen Vorkommen der Skalare nach; in der Natur findet man sie häufig in den Ästen von ins Wasser gestürzten Urwaldbäumen.

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Im Aquarium brauchen Skalare nicht unbedingt Pflanzen; sie sind klassische Bewohner für ein Schwarzwasserbecken, in dem Pflanzen ohnehin nicht gedeihen würden. Ein solches Aquarium ist ein sehr spezielles Biotop, nicht für Einsteiger zu empfehlen und braucht eine besonders effektive Filterung.

Aktiv werden von diesen Buntbarschen Pflanzen nicht angeknabbert. Auch im klassischen bepflanzten Gesellschaftsaquarium machen Skalare deshalb eine gute Figur, ebenso in bepflanzten Südamerika Aquarien.

Vor allem großblättrige Wasserpflanzen wie zum Beispiel Echinodorus sind eine gute Wahl fürs Skalar Aquarium, weil die Tiere gerne auf den Blättern großer Wasserpflanzen ablaichen.

Welche Wasserwerte brauchen Skalare?

In der Natur findet man Skalare meist in Schwarzwasser, also stark huminstoffhaltigem, sehr weichem und saurem Wasser. Hier herrschen keimarme Verhältnisse. Auch im Aquarium sind Skalare eher anspruchsvoll und mögen kein stark organisch belastetes Wasser. Auch zu hart sollte es nicht sein. Idealerweise liegt die Gesamthärte zwischen 3-15 °dGH und der pH-Wert zwischen 6,0-7,5. Wir empfehlen eine Wassertemperatur von 26 bis 30 °C. Willst du züchten, solltest du die Wasserhärte in den weichen Bereich absenken und einen pH-Wert unter 6,5 anstreben.

Ferner ist das Wasser in den natürlichen Habitaten der Skalare ziemlich huminstoffhaltig; oft leben Pterophyllum Arten im Schwarzwasser. Im Aquarium hilft die Zugabe von Erlenzapfen, Seemandelbaumblättern oder Seemandelbaumrinde und von flüssigen Huminstoffen, günstige Wasserwerte für Skalare herzustellen.

Weil Skalare recht groß werden und als Cichliden ziemlichen Appetit entwickeln können, solltest du regelmäßige Wasserwechsel mit temperiertem Wechselwasser einplanen.

Skalare im Gesellschaftsaquarium

Skalare sind tolle Fische für ein großes Gesellschaftsaquarium, zum Beispiel für ein Südamerika Aquarium oder ein Amazonas Biotop Aquarium. Bewährte Beifische für ein Aquarium mit einer Gruppe von Skalaren sind zum Beispiel südamerikanische Panzerwelse, Ancistrus und andere Aufwuchs fressende südamerikanische Welse oder auch größere Salmler aus Biotopen in Südamerika. Zu kleine Fische mit einer Körperlänge von unter 4 cm laufen im Aquarium mit Skalaren Gefahr, erbeutet zu werden.

Wenn du Beifische für deine Skalare auswählst, solltest du vor allem darauf achten, die Segelflosser nicht mit ausgeprägten Flossenknabberern zu vergesellschaften. Sumatrabarben, Rote von Rio oder Blutsalmler eignen sich beispielsweise nicht besonders gut. Auch Krebse oder Krabben sind keine passenden Aquariengenossen, weil sie an den langen Flossen der Skalare zupfen würden.

Skalare haben als Buntbarsche eine Vorliebe für kleine Krebstiere; Garnelen werden tendenziell gefressen, auch größere Exemplare sind vor Skalaren nicht sicher. Insbesondere die großen Altum Skalare fressen alles bis ca. 3 cm Körperlänge problemlos.

Verschiedene Arten und Farbvarianten von Skalaren - eine kleine Übersicht

Bei allen gängigen Skalar Arten in der Aquaristik gibt es mittlerweile einige farblich sehr interessante Zuchtformen, von denen wir hier eine Auswahl vorstellen möchten. Auch in den Habitaten gesammelte Lokalvarianten, also wilde Skalare, sind tolle Hingucker im Aquarium.

Manacapuru Rotrücken Skalar Pterophyllum sp.
Diese Wildform aus der Gemeinde Manacapuru im brasilianischen Bundesstaat Amazonas zeichnet sich durch seine auffällige rote Rückenfärbung aus. Diese Variante wurde noch nicht wissenschaftlich bis zur Art bestimmt.

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Santa Isabel Skalar Pterophyllum sp. "Santa Isabel"
Dieser Segelflosser ist eine wilde Lokalform aus der Umgebung der Stadt Santa Isabel am Oberlauf des Rio Negro mit interessanten, besonders langen Flossen und rötlichen Abzeichen. Seine Art wurde noch nicht wissenschaftlich bestimmt.

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Gewöhnlicher Skalar Pterophyllum scalare
Hier haben wir die Wildform des Gewöhnlichen Segelflossers aus dem Amazonasgebiet.

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Albino Skalar Pterophyllum scalare "Albino"
Der Albino Segelflosser zeigt rötliche und weiße Farben. Er hat rote Augen und nur manchmal minimal angedeutete Längsstreifen.

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Blauer Skalar Pterophyllum scalare "Blau"
Dieser Segelflosser hat einen schönen blauen Unterton zu seinen schwarzen Längsstreifen.

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California Skalar Pterophyllum scalare "California"
Diese schöne Zuchtform des Gewöhnlichen Segelflossers ist hellgrau und dunkelgrau gescheckt und zeigt keine Streifenzeichnung mehr.

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Gold Skalar Pterophyllum scalare "Gold"
Auch der Gold Segelflosser zeigt keine Längsstreifen mehr, hat aber einen schönen goldenen Unterton auf seiner hellen Haut.

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Koi Skalar Pterophyllum scalare "Koi"
Dieser Segelflosser heißt nach den schönen japanischen Koi Zierkarpfen. Er hat ein schwarzes, orangefarbenes und weißes geschecktes Muster und keine Längsstreifen mehr.

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Marmor Skalar Pterophyllum scalare "Marmor"
Die schwarzen Längsstreifen bei dieser Zuchtform des Segelflossers lösen sich mehr oder weniger zu einem schönen Marmormuster auf.

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Platin Skalar Pterophyllum scalare "Platin"
Dieser Segelflosser ist bis auf transparente angedeutete Streifen auf den Flossen silberfarben und zeigt keine Längsstreifen mehr.

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Red Devil Skalar Pterophyllum scalare "Red Devil"
Diese Zuchtform des Segelflossers hat fragmentierte, stark unterbrochene schwarze Längsstreifen auf einer roten Grundfarbe.

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Seal Point Skalar Pterophyllum scalare "Seal Point"
Eine wunderschöne neue Zuchtform des Echten Segelflossers mit schwarzen Flossen und einem silberfarbenen Körper, der von der Zeichnung an einen Seehund erinnert.

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Echter Altumskalar "Pasimoni" Pterophyllum altum "Pasimoni"
Dieser Hohe Segelflosser ist eine Wildform aus dem Rio Pasimoni in Venezuela.

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Echter Altumskalar "Rio Inírida" Pterophyllum altum "Rio Inírida"
Dieser Hohe Segelflosser ist eine Wildform aus dem Rio Inírida in Kolumbien.

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