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Optimale Fisch-Kandidaten für Einsteiger

Inhaltsverzeichnis


Wenn der richtige Standort für das Aquarium gefunden wurde, geht es ans einrichten. Und eben um die Frage, welche Fische hier einziehen können. Auch wenn viele Fische deklariert werden als „einfach zu halten“ oder „verzeiht Anfängerfehler“ sollte dennoch mit Bedacht an das neue Projekt gegangen werden, denn immerhin geht es hier um Leben. Und mit der Anschaffung neuer Fische übernehmen wir gleichzeitig die Verantwortung dafür. Über die reine Aussage, ein Fisch sei einfacher zu pflegen als der andere, lässt sich sicher streiten, vor allem wenn Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen werden, die sich stellenweise gegenseitig widersprechen.

Am Anfang ist das Wasser

Denn mit den Wasserparametern ergibt sich die Auswahl der Zierfische beinahe von ganz allein oder aber weckt den Forscherdrang, das Aquarienwasser den Bedürfnissen der neuen Mitbewohner entsprechend anzupassen. Deswegen verfügen unsere Fische in ihren Steckbriefen immer über alle Angaben zu ihrer gewohnten Umgebung, damit diese Rechnung getragen werden kann. Nicht immer ist das Leitungswasser auch das optimale Fischwasser. Zwischen hartem und weichem Wasser liegen häufig Welten und nicht immer sprudelt aus dem Wasserhahn das Zielwasser. Wer seine Wasserwerte kennt, kann aber in der Auswahl der Fische bessere Entscheidungen treffen. Mit einem Wassertest lässt sich das ganz einfach herausfinden. Auch zwischendurch sollte das Aquarienwasser immer wieder nachgemessen werden, um festzustellen, ob sich das Aquarium noch „auf Kurs“ befindet. Unwohlsein deuten Fische auf unterschiedliche Weise an und erkranken im Ernstfall oder sterben sogar. Schenkt man dem Aquarium also dieselbe Fürsorge wie auch seinem vierbeinigen Freund kann aber eigentlich nichts schief gehen.

Bitte keine Bouillabaisse!

Es ist allzu gut nachzuvollziehen, dass das neue Aquarium möglichst schnell möglichst bunt und farbenfroh und mit vielen Fischen besetzt werden will. Allerdings ist das Aquarium das neue Zuhause für Lebewesen und keine Briefmarkensammlung, die man einfach nach Bedarf auf- oder zuklappt. Das Bedürfnis der Tiere steht also an oberster Stelle und richtet sich an verschiedenen Parametern, um eben keine Fischsuppe zusammen zu kaufen, nur, damit das Becken ein buntes Allerlei wird. Die allermeisten Fische sind Gruppentiere, die nur mit einer ausreichenden Anzahl ihrer Kumpels ihr typisches Verhalten zeigen können und wollen und zufrieden sind. Die Einzelhaltung von Fischen ist also nicht tiergerecht. Eine Ausnahme stellt hier aber zum Beispiel der asiatische Kampffisch, der Betta splendens dar. Trotzdem ist es möglich, eine bunte und illustre Fischtruppe zu pflegen, die sich wohlfühlt und nicht zur Fischsuppe ausartet:

Aus den Steckbriefen unserer Fische ergeben sich allerhand Daten, die eine gesunde und artgerechte Fischhaltung erlauben. Angefangen bei den Wasserwerten bis hin zur Herkunft der Tiere, ihrer Gruppenstärke und der nötigen Aquariengröße erschließt sich hier rasch, was fisch denn wirklich braucht zum glücklich sein. Auch der Schwierigkeitsgrad lässt sich auf den ersten Blick erkennen.

Populäre Lebendgebärende

Guppys, Platys, Schwertträger und Co. sind nicht umsonst mit die beliebtesten Aquarienfische überhaupt. Ein großer Vorteil ist die recht breite Spanne an Wasserparametern, in denen sie gepflegt werden können, aber auch ihre Farbenvielfalt. So lassen sich problemlos verschiedene tolle Farbschläge kombinieren die das Aquarium mit Leben erfüllen und zu tollen Eyecatchern werden. Sie tragen ihren Namen aber nicht grundlos- was einen Teil ihrer Faszination ausmacht. Lebendgebärende vermehren sich praktisch fast von selbst und das sogar recht gut, auch bei Einsteigern.

Babyfische sind sowohl für kleine aber auch große Kinder immer wieder ein Spektakel, bei dem aber häufig vergessen wird, dass auch das Aquarium nur eine begrenzte Größe hat. Der Guppy trägt nicht umsonst den Beinamen „Millionenfisch“. Daher sollte man vorher bereits überlegen, wo und wie man die vielen Jungen unterbekommt, damit der Platz im Becken nicht viel zu eng wird und dadurch ganz andere Probleme entstehen. Vor allem bei bunt gemischten Mixfischen ist es schwierig, diese wieder „an den Mann“ zu bekommen. Beschränkt man sich hingegen nur auf ein einziges Geschlecht lässt sich diese Sorge verhindern, den Tieren tut eine gleichgeschlechtliche Gruppe keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: vor allem männliche Guppys sind meist bunter gefärbt als die Weibchen und können sogar länger leben, wenn sie nicht dauernd mit balzen und paaren beschäftigt sind.



Der Guppy (Poecilia reticulata)

Es gibt wohl kaum einen Aquarianer, der nicht irgendwann einmal mit einem Guppy anfing. Bei manchen hält sich die Faszination für diese wuseligen Kameraden noch heute. Kein Wunder, denn die Burschen machen wirklich Laune und mampfen im Aquarium sogar Fadenalgen und andere Grünalgen, die wirklich nervig sein können. Pflanzen werden aber nicht von ihnen behelligt. Vor allem die tollen verschiedenen Farbschläge der Guppys machen sie so interessant. Nicht zu unterschätzen sollte man aber die Tatsache, dass der Guppy nicht umsonst als „Millionenfisch“ gilt und sich im Vorfeld Gedanken machen, wie man den Nachwuchs versorgt. Oder ob man zusätzlich Fressfeinde wie beispielsweise Salmler ins Aquarium packt. Grundsätzlich sind Guppys soziale Fische, die Wert auf Gemeinschaft mit ihresgleichen legen. Welche Farbe ihre Kumpanen haben spielt dabei aber eher keine Rolle.

Der Endler Guppy (Poecilia wingei)

Wer sich für Guppys interessiert, aber eher auf etwas Ausgefalleneres steht, für den ist der Endler Guppy eine gute Wahl. Sie verfügen über kürzere Flossen und eine geringfügigere Vermehrungsrate wie der P. reticulata, steht diesem aber auch ansonsten in nichts nach. Als reine Männchengruppe gepflegt lässt sich eine übermäßige Nachkommenschaft aber eindämmen. Auch die Endler Guppys gibt es in verschiedenen Farbvarianten. Ob weich oder hart- der Endler Guppy kann praktisch in jedem Wasser gehalten werden, wenn dieses gepflegt ist und keine übermäßigen Nährstoffspitzen aufweist. Große Ansprüche stellt auch er nicht.



Der Metallpanzerwels (Corydoras aeneus)

Mit seiner ungewöhnlichen Färbung macht der Metallpanzerwels seinem Namen alle Ehre und ist noch dazu ein Bodenbewohner, der sich klasse im Gesellschaftsaquarium macht. Als Gruppenfisch sollte auch er mindestens mit 5-10 Kumpels zusammen gepflegt werden, damit er sich wohl fühlt. Sie können zwar nachgezüchtet werden, allerdings stellt sich dieses Unterfangen- gerade im Gesellschaftsbecken- dann doch als eher etwas anspruchsvoll heraus, weswegen man keine Jungfischschwemme zu befürchten hat. Da er als Allesfresser gilt, knabbert er sowohl an Algen, frisst aber auch spezielle Welstabletten und futtert mal am Lebend- oder Frostfutter mit. Weil sie am Boden nach Fressbarem gründeln brauchen sie mindestens in einer Ecke Sandboden, damit sie sich dabei die empfindlichen Barteln nicht verletzen. Fast 10 Jahre können sie erreichen und sind daher langjährige Familienmitglieder. Er existiert außerdem in weiteren Farben wie dem Metallicgreen, den „Gold stripe“ oder dem „Gold red stripe“.

Der Panda Panzwerwels (Corydoras panda)

Dieser kleine Kamerad steht seinem Namensvetter in nichts nach und sieht mit seiner coolen schwarzen Färbung auf dem hellen Körper echt klasse aus. Auch dieser Cory zählt zu den Bodenfischen und sollte besser in der Gruppe gepflegt werden. Er bevorzugt dabei aber eher weicheres Wasser und noch dazu eine gute Wasserhygiene und zum gründeln einen feinen Sandboden. Vor allem in einem sogenannten Schwarzwasseraquarium kommt er klasse zur Geltung. Der Panda Panzerwels ist ein friedfertiger Kerl, der sich auch mit Garnelen und Schnecken vergesellschaften lässt.



Das Dornauge (Pangio kuhlii)

Mal keinen Fisch von der Stange stellt das Dornauge dar. Mit seinem schlangenförmigen runden Körper stellt es allein schon optisch eine echte Bereicherung dar. Tagsüber halten sie sich zwar etwas versteckt auf, werden aber zur Dämmerung und damit meist zur Fütterung richtig aktiv. Weil sie teilweise richtig aufdrehen können, muss das Aquarium abgedeckt sein, damit sie nicht versehentlich heraus springen. Auch in schmale Ritzen können sie sich pressen, deswegen sollte auch der Filterschacht oder andere Öffnungen mit Filterwatte verschlossen werden. Im Allgemeinen sind sie friedfertig und lassen sich auch prima mit anderen Fischen vergesellschaften. Sie bevorzugen einen sandigen Untergrund und lieber etwas weicheres Wasser. Sie sind Bodenbewohner, die vorwiegend auf eher kleines Lebendfutter stehen wie zum Beispiel Artemia, Daphnien und ähnliches, aber auch mal kleine Fischlarven mampfen können. Aber auch im Bodengrund sammeln sie sich die eine oder andere Leckerei heraus und futtern auch abgestorbenes Pflanzenmaterial. Häufig liegen sie auch mit mehreren zusammen in einer Höhle herum. Die Nachzucht ist im Aquarium eher nicht möglich.

Der Moskitorasbora (Boraras brigittae)

Für Aquarien mit weichem Wasser ist dieser Minifisch eine echt coole Bereicherung. Er wird gerade einmal 2-3 Zentimeter lang und ist ausgesprochen friedlich. Meist hält er sich in der mittleren Wasserzone auf und bevorzugt die Größe seiner Gruppe, weswegen er nicht unter 10 Tieren gepflegt werden sollte. Da seine Nachzucht etwas anspruchsvoller ist eignet er sich gut für Aquarianer, die keinen großen Wert auf Vermehrung legen. Mit sehr viel größeren anderen Fischen sollte er aber eher nicht gepflegt werden und eignet sich daher gut für ein Artaquarium, evtl. noch mit Panzerwelsen oder Garnelen. Mit seiner knalligen roten Farbe sorgt er als schwimmender Eyecatcher für das gewisse Etwas.

Der Rote Neon (Paracheirodon axelrodi)

Auch der Rote Neon ist einer derjenigen, die quasi schon jeder Aquariener mindestens einmal im Leben im Aquarium gepflegt hat. Mit seinem Aussehen ist er leicht zu erkennen und peppt das Aquarium mit schillernden Neonfarben und dem blauen Längsband wunderbar auf. Er kann in weichem bis mittelhartem Wasser gepflegt und mit anderen friedlichen Fischen wie zum Beispiel Guppys vergesellschaftet werden. Wie die meisten Fische gewinnt auch der Rote Neon seine Stärke aus der Gruppe und eignet sich daher prima als Schwarmfisch, weil er ansonsten kümmern und sich verstecken würde. Er kann bei guter Pflege mehr als 10 Jahre alt werden und lässt sich unter normalen Aquarienbedingungen eher nicht vermehren.

Der Neonsalmler "Diamant" (Paracheidrodon innesi)

Dieser schmucke Kumpel ist eine Zuchtvariante des Neonsalmlers und wirkt geradezu wie ein glühender Edelstein im Aquarium. Mit seinen blauen Augen und den glitzernden Streifen auf seinem goldenen Körper wirkt er edel und elegant. Auch er bevorzugt die Gruppe ab 10 Tieren und mag es gerne stellenweise dicht verkrautet im Aquarium, da er ab und zu mal eine Verschnaufpause einlegt. Ein paar Schwimmpflanzen dunkeln das Aquarium etwas ab, denn hell und grell mag er es eher nicht. Da er sehr friedlich ist, lässt er sich auch klasse vergesellschaften, sogar mit Zwerggarnelen und Zwergkrebsen. Auch er ist ein arger Laichräuber und vermehrt sich normalerweise nur mit aktivem Zutun des Pflegers.

Der Kampffisch (Betta splendens)

Dieser ausgesprochene Einzelgänger ist einer der wenigen Fische, der wirklich alleine gehalten werden sollte, da er seinem Namen sonst alle Ehre macht. Er verträgt so gut wie alle Wasserwerte und bevorzugt eher halbdunkle Aquarien mit stellenweiser dichter Bepflanzung. Mit Kampffischen kann man sich hervorragend beschäftigen, sie werden sogar handzahm. Die Zucht ist nicht ganz so einfach, aber durchaus eine interessante Sache, da sie an der Wasseroberfläche Schaumnester bauen. Sie zählen zu den sogenannten Labyrinthfischen, die besser nicht mit anderen Fischen, die zu dieser Ordnung zählen vergesellschaftet werden sollten. Kampffische sind stellenweise recht revierbildend und verfügen über sehr viel Charakter. Sie werden zwischen 2-5 Jahre alt und bilden stellenweise imposante Flossen aus. Mit anderen großflossigen Fischen wie Guppys sollten sie eher nicht gehalten werden, da sie diese als Konkurrenten betrachten.

Der Schmetterlingsbuntbarsch (Microgeophagus ramirezi)

Ob weiches Wasser oder hartes- der Schmetterlingsbuntbarsch ist durchaus tolerant und sollte aber immer als Pärchen gepflegt werden. Ideal ist auf jeden Fall die Wasserpflege mit Huminstoffen, denn eigentlich kommt er aus Schwarzwasser. Mit seiner Eigenart, den Bodengrund nach Futter durchzukauen ist er ein unterhaltsamer Fisch, den man gerne beobachtet, daher benötigt auch er Sand im Becken. Die strahlende Farbe seiner Flossen und des Körpers unterstreichen seine Besonderheit. Schmetterlingsbuntbarsche, die manchmal auch einfach nur SBB genannt werden, benötigen sowohl Rückzug in Form von Pflanzen, aber auch Schwimmraum. Wurzeln und Felsen benutzen sie häufig als Sichtschutz oder als Reviermarkierung, denn gerade zur Balzzeit können vor allem die Männchen etwas offensiver im Verhalten werden. Im Aquarium können sie sogar das Brüten beginnen, allerdings sind sie in dieser Zeit stressanfällig, sodass es sein kann, dass sie sich von ihren Mitfischen genervt fühlen und dann ihr Gelege selbst auffressen. Mit anderen kleinen Aquarienfischen lassen sie sich aber prima im Aquarium halten.

Der Zebrabrärbling (Danio rerio)

Dieser gestreifte Fisch ist wohlbekannt in der Aquaristik und ebenfalls sehr einfach in der Pflege. Mit ihrer Lebendigkeit machen sie viel Spaß im Aquarium und lassen sich prima auch mit anderen friedlichen Fischen vergesellschaften. Der Zebrabärbling muss zwingend in der Gruppe gepflegt werden, am besten mit 10 anderen Kollegen. Das Ponton zu ihm stellt die Schleierform, aber auch der Leopardbärbling, dar. Auch ansonsten ist dieser Bärbling eher genügsam und kann mit herkömmlichem Flockenfutter ernährt werden. Wird er mit anderen Fischen zusammen gepflegt ist seine Vermehrung eher etwas schwierig, kann aber mit einem Ablaichaquarium auch dem versierten Anfänger schon gelingen.

Der Platy (Xiphophorus maculatus)

Ähnlich wie Guppys sind Platys geradezu Dauerbrenner in der Aquaristik. Vor allem ihre vielen unterschiedlichen Farben vom Micky Maus Design bis hin zu Länderflaggenfarben machen sie so beliebt, sogar mit verschiedenen Mustern sind sie mittlerweile erhältlich. Vor allem für eher hartes Wasser sind sie gut geeignet und machen sich als Algenputzfrau auch noch besonders nützlich im Aquarium! Allerdings gilt für diese Lebendgebärenden diesele Überlegung wie auch bei den anderen: die Reproduktionsrate sollte nicht unterschätzt werden und punktkommagestrichelte Platys im Mehrfachdesign sind nicht ganz so einfach unterzubringen, wie man sich das meist vorstellt.

Keine spanischen Dörfer in der Aquaristik

Beherzigt man ein paar kleine Regeln, wird das erste eigene Aquarium zum Höhepunkt! Damit das klappt, haben wir unsere Fische so beschrieben und zusammengestellt, damit Sie das größte Vergnügen an Ihren neuen Haustieren haben. Auch wir sind leidenschaftliche Aquarianer, daher beruht unsere Expertise zum großen Teil auf langjähriger praktischer Erfahrung, die wir Ihnen mit auf den Weg geben können. Denn: ein spanisches Dorf ist Aquaristik gar nicht, wenn man sich nur ein wenig damit befasst. In unserem Blog halten wir Sie stets auf dem Laufenden und versorgen Sie weiterhin mit spannenden News rund um Zierfische, deren Haltung, Pflege und Zucht.


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