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Guppys - lustige bunte Wuselfische im Aquarium halten und züchten

Inhaltsverzeichnis

 

Guppys sind in aus der Aquaristik kaum noch wegzudenken. Die kleinen bunten Lebendgebärenden sind wuselig, gelten als relativ robust, kommen mit verschiedenen Wasserwerten super klar und vermehren sich willig im Aquarium. Dabei kann man interessante Erkenntnisse und Einblicke in Zucht und Farbvererbung gewinnen. Was will man als Einsteiger in die Aquaristik oder auch als fortgeschrittener Aquarianer mehr?

Woher kommen Guppys eigentlich?

Guppys gehören zur Art Poecilia reticulata, die natürlicherweise im Norden von Südamerika und teils auch in der Karibik verbreitet ist. Der Name Guppy bezieht sich auf den britischen Naturwissenschaftler Robert John Lechmere Guppy, der 1866 auf Trinidad mehrere Exemplare des hübschen bunten Fischs gesammelt hatte und sie dem Britischen Museum zur Verfügung stellte.

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Mittlerweile finden sich Guppys auch in vielen anderen Gewässern in den Tropen und Subtropen, entweder, weil sie bewusst zur Moskitobekämpfung eingesetzt oder ausgesetzt wurden, zum Beispiel bei Hobbyaufgabe. Selbst in Deutschland kann man in wärmeren Gewässern Guppys finden - meist dort, wo Kraftwerke ihr Kühlwasser einspeisen. Unsere natürlichen Gewässer sind im Winter für Guppys zu kalt, dauerhaft können sich Populationen von Poecilia reticulata in "normalen" Seen, Bächen und Flüssen nicht halten.

Die meisten Guppys, die du heute kaufen kannst, entstammen schon lange nicht mehr der Natur - es handelt sich in der Regel um domestizierte Zierfische, die schon seit vielen Generationen in Aquarien gezüchtet und gehalten werden.

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Unterschiede zwischen Guppys und Endler Guppys

Endler Guppys heißen nicht nur ganz ähnlich wie Guppys, sie sehen auch fast gleich aus. Endler Guppys gehören allerdings zu einer anderen Art, Poecilia wingei, sind aber so nah mit Guppys verwandt, dass sie sich mit ihnen kreuzen können.

Beim reinrassigen Endler sind die Weibchen immer farblos grau bis auf einen prominenten schwarzen Fleck am After (dem sogenannten Trächtigkeitsfleck) und einen leichten metallischen Schimmer auf dem Körper, die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen. Auch insgesamt sind Endler mit etwas unter drei cm (die Weibchen) und ungefähr 2 cm (die Männchen) deutlich kleiner als Guppys, bei denen die Weibchen 5 und die Männchen 3 cm lang werden, bei Langflossern auch mehr.

Im Hobby sind allerdings auch sehr viele Hybriden zwischen Poecilia reticulata und Poecilia wingei unterwegs, sodass man nicht mehr immer genau abgrenzen kann, ob man nun einen reinrassigen Guppy oder einen Endler Guppy vor sich hat. Haltung und Fortpflanzung funktionieren ganz ähnlich, von daher spielt eine ganz genaue Unterscheidung eigentlich oft keine besonders wichtige Rolle.

Hast du allerdings einen rein gezüchteten Stamm Guppys oder Endler, solltest du die Arten auf keinen Fall mischen, um die Zuchterfolge nicht zu gefährden.

Guppys richtig halten

Guppys sind sehr gesellig; bitte halte daher Guppys niemals einzeln! Allerdings ist ihnen Flossenform, Farbe und Musterung der Guppykumpels egal, sodass du - falls du nicht einen bestimmten Farbschlag rein züchten möchtest - auch bunt mischen kannst. So eine tolle bunte Guppytruppe im Aquarium ist wirklich schick anzusehen!

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Guppys heißen nicht umsonst Millionenfisch. Zwar fressen die Zierfische ihren Nachwuchs teils auf, aber in einem gut bepflanzten Aquarium werden in der Regel genügend Guppybabys groß, sodass mit der Zeit ein Überbesatz droht.

Hast du keine Fressfeinde wie Salmler im Aquarium oder keine Möglichkeit, deine Guppys regelmäßig abzugeben (was bei gesuchten rein gezüchteten Farbschlägen einfacher ist als bei einem bunten Mix), solltest du dich auf die Haltung einer reinen Männertruppe verlegen. Hier kann es nicht zu Nachwuchs kommen, die Fische im Aquarium sind trotzdem schön bunt und interagieren miteinander.

Bei einer geschlechtergemischten Truppe sollten immer deutlich mehr Weibchen als Männchen vorhanden sein - die Männchen können die Weibchen stark stressen, weil sie praktisch immer paarungsbereit sind.

Eine Gruppe von 6 bis 10 Guppys kannst du schon in einem Aquarium ab 54 Litern oder 60 cm Kantenlänge halten - ein größeres Becken ist natürlich kein Problem!

Guppys im Aquarium artgerecht füttern

Guppys sind eher an der Wasseroberfläche orientiert; sie besitzen ein oberständiges Maul, mit dem sie in der Natur unter anderem Anflugnahrung von der Wasseroberfläche fressen.

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Guppys gehören zu den Allesfressern unter den Aquarienfischen und sind in der Regel nicht wählerisch. Gerne fressen sie neben einem hochwertigen Flockenfutter oder Granulatfutter für omnivore Aquarienfische auch Frostfutter, Lebendfutter passender Größe, weiches Gemüse (zum Beispiel kurz überbrühten Hokkaido-Kürbis), Algen, Spirulina Tabs und vieles mehr. Achte auf eine ausgewogene Kost; Guppys mögen gerne einen pflanzlichen Anteil auf ihrem Speisezettel! Sehr gerne zupfen sie an Algenbelägen - gesunde Aquarienpflanzen dagegen werden nicht gefuttert.

Guppys im Aquarium - das Guppyaquarium einrichten

Guppys sind gut kompatibel mit der Haltung im Aquarium. Pflanzen werden nicht angefressen, und daher kannst du dein Aquarium nach Herzenslust begrünen. Guppys verstecken sich gerne in dichten Pflanzengruppen, mögen aber auch freien Schwimmraum. Idealerweise ist in einem Guppyaquarium beides vorhanden.

Als Bodengrund wählst du Sand oder abgerundeten Aquarienkies. Das Substrat sollte nicht zu hell sein; Guppys mögen es gerne etwas schummriger. Mit Wurzeln und Steinen kannst du optische Abgrenzungen schaffen und dein Guppy Aquarium schön strukturieren und gestalten.

Das Aquarium für Guppys richtig filtern

Guppys sind gute Fresser mit einem gesegneten Appetit und haben einen entsprechend aktiven Stoffwechsel. Das Guppy Aquarium sollte daher nicht filterlos laufen. Ein Innenfilter oder ein Außenfilter eignen sich gleich gut. Auch Rucksackfilter sind eine gute Möglichkeit, das Wasser im Guppy Aquarium zu reinigen.

Achte darauf, dass der Filtereinlass bei Außenfilter und Rucksackfilter mit einem Netz gesichert ist, damit nicht versehentlich Babyguppys im Filter landen! Die Filterströmung sollte nur moderat sein. Eine zu starke Aquarienströmung macht vor allem den langflossigen Guppyvarianten das Leben schwer.

Muss das Guppy Aquarium unbedingt bepflanzt werden?

Ein Guppyaquarium sollte definitiv ordentlich mit echten Aquariumpflanzen bepflanzt werden. Sie zehren Nährstoffe aus dem Wasser im Aquarium - was besonders bei einer größeren Guppytruppe wichtig ist, wir erinnern uns an die aktive Verdauung! -, sie produzieren lebenswichtigen Sauerstoff und sie bieten Schutz und Verstecke. Letzteres ist bei reinen Männchengruppen ebenso wichtig wie bei gemischten Guppy Schwärmen. Die Weibchen werden von paarungswilligen Männchen oft stark bedrängt und sind für Versteckplätze dankbar.

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Welche Wasserwerte brauchen Guppys im Aquarium?

Guppys kommen im Aquarium prima in mittelhartem bis hartem Wasser zurecht. Selbst eine Haltung in leichtem Brackwasser ist möglich, Guppys kommen mit einem leichten Salzzusatz zum Aquarienwasser bestens klar. Auch in der Natur findet man Guppys oft in den Brackwasserbereichen der Flussmündungen.

Braucht ein Guppyaquarium eine Heizung?

Guppys fühlen sich in einem weiten Bereich von Aquarientemperaturen von 16 bis 30 °C wohl. Als optimal gelten 22 bis 25 °C für ein Guppy Aquarium.

Ist es besser, Guppys im Artbecken oder im Gesellschaftsbecken zu halten?

Guppys sind ein sehr guter Beibesatz für ein Südamerika Aquarium oder überhaupt ein klassisches Gesellschaftsaquarium. Wenn du Guppy Farbvarianten gezielt züchten möchtest, solltest du auf die Haltung in einem Artbecken zurückgreifen.

Mit welchen Fischen kann ich Guppys halten?

Guppys passen gut zu kleinen bis mittelgroßen, eher friedlichen, aber durchaus lebhafteren Fischen. Auch mit Bodenfischen wie Welsen kannst du sie prima halten. Mit Fischen mit fadenförmigen Flossen oder mit sehr scheuen Fischen sollten Guppys dagegen nicht vergesellschaftet werden; sie neigen zum Flossenzupfen und können recht aufdringlich werden.

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Guppys und Garnelen

Ausgewachsene Zwerggarnelen und größere Garnelen wie Amanogarnelen haben von Guppys nichts zu befürchten. Eventuell schnappen die Zierfische mal nach den Fühlern, aber die Garnelen selbst werden nicht bedrängt. Etwas anders sieht die Sache mit Junggarnelen aus; bis zu einer Größe, in der sie nicht mehr ins Guppymaul passen, sind sie gefährdet, Futter zu werden. Die Haltung von Guppys mit sich sehr gut vermehrenden Garnelenarten wie Neocaridina davidi, Neocaridina palmata oder Sulawesi Inlandsgarnelen (Caridina parvidentata) funktioniert in der Regel so gut, dass sich die Garnelenpopulation zahlenmäßig halten kann; viele Verstecke, feinfiedrige Wasserpflanzen, Moospolster und Versteckplätze sind dazu notwendig.

Guppys und Schnecken

Schüchterne Aquarienschnecken in einem Guppyaquarium haben manchmal ein schweres Leben, weil Guppys dazu neigen, an ihren Fühlern zu zupfen. Blasenschnecken, Posthornschnecken oder Rennschnecken tun sich in der Regel nicht so schwer mit Guppys. Manchmal kann man beobachten, dass die Schnecken ihre Fühler im Guppyaquarium weniger weit ausfahren. Das schadet den Schnecken nicht.

Guppys im Aquarium züchten

Die sehr schnelle Generationenfolge bei Guppys erlaubt sehr interessante Einblicke in die Vererbungslehre. Die Guppyzucht kann sehr befriedigend sein und schöne Ergebnisse bringen.

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Verschiedene Schwanzflossenformen bei Guppys

Guppy Männchen können verschiedene Schwanzflossenformen zeigen. Es gibt zwölf verschiedene Flossenformen.

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Deutsch: Guppy-Standards

Großflosser:

  • A - Fahnenschwanz
  • B - Triangelschwanz
  • C - Fächerschwanz
  • D - Schleierschwanz

Schwertflosser:

  • E - Doppelschwert
  • F - Obenschwert
  • G - Untenschwert
  • H - Leierschwanz

Kurzflosser:

  • I - Spatenschwanz
  • J - Speerschwanz
  • K - Rundschwanz
  • L - Nadelschwanz
    .

Hinzu kommen noch die Dumbo Ear Guppys, bei denen alle Flossen stark vergrößert sind, insbesondere die Brustflossen, die an Elefantenohren erinnern.

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Verschiedene Farbvarianten bei Guppys

In der Folge stellen wir die beliebtesten Farbschläge von Guppys vor; die Liste ist allerdings keineswegs vollständig.

Panda: weiß - dunkelblaue Abzeichen

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Neon Red Tuxedo: Tuxedo ist das englische Wort für Frack und bezeichnet eine Schwarzfärbung am Hinterleib des GuppysGuppy-neon-red-tuxedoDQXPYv14s6rpyKbrysYI2hLHCN

Mosaik: Mit Mosaikmuster auf der Schwanzflosse

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Dragon Tuxedo: mit Drachenmuster auf dem Körper

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Koi Kohaku: orangerot - weiße Färbung, die an Koi erinnert

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Lemon: zitronengelbe Variante

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