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Die Schmetterlingsbuntbarsche aus Südamerika

 

Die wunderschön gefärbten Schmetterlingsbuntbarsche der Gattung Microgeophagus, liebevoll als SBB abgekürzt, mit ihren tollen Farben und den großen Flossen, die an die Flügel eines Schmetterlings erinnern, sind im Südamerika Aquarium oder auch im Artaquarium eine echte Zier. Microgeophagus können im Aquarium etwa 2-3 Jahre alt werden. Männliche Schmetterlingsbuntbarsche aus Südamerika werden bis 7 cm groß, die Weibchen nur bis ca. 5 cm. Die Männchen sind intensiver gefärbt als die Weibchen.

Schmetterlingsbuntbarsche aus Südamerika sind hochrückige Cichliden. Der Name Microgeophagus heißt übersetzt "kleiner Erdfresser" - diese Buntbarsche kauen den Bodengrund nach Nahrung durch, was aussieht, als würden sie Erde fressen. Natürlich spucken sie die Körnchen aber wieder aus und sortieren sich nur Würmchen und Larven aus dem Substrat heraus.

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Früher wurde Microgeophagus ramirezi in der sehr viel größeren Gattung Apistogramma geführt; viele kennen ihn noch als Apistogramma ramirezi. In der Gattung Microgeophagus gibt es bisher nur drei beschriebene Arten:

  • Microgeophagus ramirezi, der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch
  • Microgeophagus altispinosus, der Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch
  • Microgeophagus maculicauda, der erst 2022 beschrieben wurde

Microgeophagus Arten sind fast schon regenbogenbunt - insbesondere Ramirez' Schmetterlingsbuntbarsch (Microgeophagus ramirezi) ist schon in der Wildform sehr farbenfroh, diese Art wurde aber auch noch in vielen unterschiedlichen Farbschlägen weiter gezüchtet. Die anderen wilden Arten wie der in der Aquaristik bereits bekannte Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch Microgeophagus altispinosus sind etwas weniger bunt, aber durchaus nicht hässlicher gezeichnet.

Die Gattung Microgeophagus - Vorkommen und Verbreitung

In ihrer Heimat leben die nur 5 bis 7 cm lang werdenden Schmetterlingsbuntbarsche häufig in Weichwasserflüssen mit klarem Wasser und wenig Strömung über sandigem oder schlammigem feinem Bodengrund und dichtem Pflanzenwuchs, teils auch in Seen, wo sie auch in trüberem Wasser vorkommen.

Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch Mikrogeophagus ramirezi hat seine Vorkommen im unteren und mittleren Orinoco Einzug und in weiteren anderen Gewässern der Llanos in Venezuela und Kolumbien.

Der Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch Mikrogeophagus altispinosus lebt im Einzugsgebiet des Río Iténez und im Rio Marmoré in Bolivien sowie im südwestlichen Brasilien.

Die dritte, bisher nicht in der Aquaristik vertretene Art Microgeophagus maculicauda wurde aus dem oberen Einzugsgebiet des Rio Guaporé im brasilianischen Staat Mato Grosso beschrieben.

Was fressen Schmetterlingsbuntbarsche aus Südamerika?

Die Schmetterlingsbuntbarsche der Gattung Microgeophagus sind carnivore Cichliden. Sie kauen feinen Sand oder Schlamm nach im Boden lebenden Futter durch.

Sehr gerne nehmen sie im Aquarium neben Kleinkrebsen (darunter auch Garnelen und andere kleine, am Boden lebende Krebstiere) Tubifex, Glanzwürmer und andere Bodenbewohner an. Gut funktioniert es, das bodenbewohnende Lebendfutter zunächst mit einem umgedrehten Glas auf dem Bodengrund abzudecken, damit es in den Bodengrund einwandern kann - dadurch ermöglichst du den kleinen Erdfressern eine sehr natürliche Ernährungsweise.

Auch Frostfutter und Trockenfutter für Fleisch fressende Cichliden nehmen vor allem im Aquarium nachgezüchtete Schmetterlingsbuntbarsche bereitwillig an. Unser spezielles NatureHolic Cichfeed ist wie unsere Insect Bites besonders gut geeignet, weil es durch seine weiche Konsistenz ein natürliches Fresserlebnis bietet und Verletzungen des empfindlichen Fischmauls vorbeugt.

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Schmetterlingsbuntbarsche aus Südamerika im Aquarium halten

Vor allem Microgeophagus ramirezi (ehemals Apistogramma ramirezi) ist ein echter Aquaristik Klassiker. Mit der Aquarienhaltung ist die Gattung der Schmetterlingsbuntbarsche sehr kompatibel; die kleinen südamerikanischen Microgeophagus Buntbarsche passen gut in Gesellschaftsbecken mit entsprechenden eher an der Oberfläche orientierten eher friedlichen Beifischen.

Für ein Paar Schmetterlingsbuntbarsche reicht ein Standard Aquarium mit 60 cm Kantenlänge als Artbecken aus. Harmonierende Paare gehen sehr friedlich miteinander um.

Die richtigen Wasserwerte für Microgeophagus im Aquarium

Schmetterlingsbuntbarsche aus Südamerika leben in der Natur in Bächen mit sehr weichem und sauberem Wasser.

Microgeophagus ramirezi ist schon sehr lange in der Aquaristik und zeigt sich in der Haltung als kompatibel mit weichem bis hartem Wasser bei einem pH-Wert von 6-8; Wildfänge von Microgeophagus ramirezi und auch Microgeophagus altispinosus, den Bolivianischen Schmetterlingsbuntbarsch, solltest du in weichem bis maximal mittelhartem Wasser mit einem pH-Wert von 6 bis 7,5 halten. Achte dabei auf eine hohe Wasserqualität, eine möglichst geringe organische Belastung und eine niedrige Keimdichte! Ein guter Filter sorgt für passende Wasserwerte bei den Schmetterlingsbuntbarschen. Die Filterströmung sollte jedoch eher gering sein.

Huminstoffe im Aquarienwasser sind wichtig, weil sie zu einer hohen Wasserqualität beitragen und die Keimzahl des Aquarienwassers reduzieren können.

Für die Microgeophagus aus den südamerikanischen Tropen ist eine Wassertemperatur zwischen 22 und 30 °C ideal.

Das Wasser für Schmetterlingsbuntbarsche darf durch Huminstoffe und Gerbstoffe gerne leicht bräunlich gefärbt sein.

Das optimale Aquarium für Microgeophagus aus Südamerika

Im Aquarium brauchen Microgeophagus am besten einen feinen eher dunklen sandigen Bodengrund oder sehr feinen Kies als Substrat, den sie durchkauen können - falls du gröberen Bodengrund bevorzugst, solltest du ihnen eine großzügige Sandecke einrichten.

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Entlang der Seitenscheiben und der Rückwand kannst du das Aquarium für Schmetterlingsbuntbarsche gut bepflanzen - in den Pflanzengruppen finden die Fische - vor allem die Weibchen - Deckung und können sich Verstecke suchen, wenn die Artgenossen zu aufdringlich werden sollten. Großblättrige, hohe Wasserpflanzen und Schwimmpflanzen liefern im Aquarium etwas Schatten, was die Schmetterlingsbuntbarsche zu schätzen wissen. Grelles Licht mögen sie nicht besonders gern.

Freier Schwimmraum in der Mitte des Aquariums wird gerne genutzt. Wurzeln und Steine als Territorialabgrenzungen und als Unterstände sind vor allem dann wichtig, wenn du mehr als ein Paar Microgeophagus im Aquarium halten möchtest.

Microgeophagus im Aquarium vergesellschaften

Microgeophagus Schmetterlingsbuntbarsche sind optimal für ein Gesellschaftsaquarium mit anderen südamerikanischen Fischen wie eher an der Oberfläche orientierten kleineren bis mittelgroßen Salmlern oder auch mit bodenlebenden Panzerwelsen oder Harnischwelsen mit ähnlichen Ansprüchen an die Aquariengröße und die Wasserhärte geeignet. Microgeophagus halten sich gerne in den mittleren Wasserregionen auf. Garnelen werden ebenso wie junge Zwergkrebse als Lebendfutter angesehen, größere Krebse können die Schmetterlingsbuntbarsche dann wieder ihrerseits als Beute betrachten.

Zucht und Vermehrung bei den Microgeophagus Schmetterlingsbuntbarschen

Microgeophagus Schmetterlingsbuntbarsche lassen sich im Aquarium recht bereitwillig nachzüchten; dazu brauchst du pro Zuchtpaar ein Zuchtaquarium mit weichem und leicht saurem Wasser und einer Wassertemperatur zwischen 27 und 29 °C. Die Nachzucht ist im Gesellschaftsaquarium ebenfalls möglich - allerdings sind Microgeophagus Schmetterlingscichliden recht stressanfällig; je nach Beibesatz ist die Zucht daher im Gesellschaftsaquarium nicht nachhaltig.

Wenn du deine Schmetterlingsbuntbarsche ohnehin paarweise in einem Artbecken hältst, brauchst du natürlich kein gesondertes Zuchtaquarium; dann reicht es, wenn du die beschriebenen Wasserbedingungen herstellst. Mehrere große Wasserwechsel mit etwas kühlerem Wasser simulieren die Regenzeit und damit den Beginn der Paarungszeit in ihrer südamerikanischen Heimat.

Vor dem Ansetzen werden die Zuchtpaare zum Konditionieren reichlich mit hochwertigem Lebendfutter und gutem Frostfutter gefüttert.

Schmetterlingsbuntbarsche der Gattung Microgeophagus sind Offenbrüter. Die Weibchen bauen flachen Laichgruben ins weiche Substrat oder suchen sich einen schönen flachen Stein zur Eiablage aus. Die Gelege können bis 200 Eier umfassen. Wenn sie sich wohl fühlen, laichen die Fische regelmäßig etwa ein- bis höchstens zweimal im Monat ab.

Nach dem Paarungsspiel und dem Ablaichen kümmern sich beide Elternfische um die Brutpflege. In dieser Zeit sind die schönen kleinen südamerikanischen Cichliden ziemlich stressanfällig. Bei einer Störung kann es passieren, dass sie ihr Gelege einfach auffressen. Das Zuchtaquarium sollte daher an einer eher ruhigen Stelle stehen, und du solltest nicht mehr darin hantieren als unbedingt notwendig.

Profitipp für die Zucht von Schmetterlingsbuntbarschen aus Südamerika: Stelle mehrere Zuchtbecken direkt Scheibe an Scheibe auf oder teile ein sehr langes Becken mit Glasscheiben in einzelne Abteile. Microgeophagus Zuchtpaare entwickeln einen stärkeren Brutpflegetrieb, wenn sie andere Zuchtpaare bei der Brutpflege sehen können.

Die Jungfische fütterst du mit Artemia Nauplien an. Sie werden auch nach dem Freischwimmen noch von ihren Elternfischen im Aquarium geführt und gegebenenfalls aggressiv gegen Störenfriede verteidigt.

Sobald die Jungfische selbstständig im Aquarium schwimmen, kannst du die Elternfische herausfangen. Junge SBB fressen sehr gerne Artemianauplien, Cyclops und andere Copepoden sowie Mikrowürmchen.

Übersicht über Microgeophagus Arten und Varianten

Microgeophagus ramirezi, Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Urform

ramirezi

Microgeophagus ramirezi, Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Wildform

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Microgeophagus ramirezi, Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Electric Gold

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Microgeophagus ramirezi, Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Black

Microgeophagus ramirezi, Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Gold

Microgeophagus ramirezi, Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Electric Blue

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Microgeophagus altispinosus, Bolivianischer Schmetterlingsbuntbarsch

Microgeophagus-altispinosa

Microgeophagus (Papiliochromis) sp., Two Point Schmetterlingsbuntbarsch


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