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Unterschiedliche Aquarienarten

Um Zierfische möglichst artgerecht zu pflegen, bieten sich unterschiedliche Art und Weisen der Haltung an. Das berühmte Gesellschaftsaquarium ist dabei das wohl bekannteste und eignet sich prima für Einsteiger in die Aquaristik, denn es bietet den Vorteil, mehrere unterschiedliche Fischarten zu vergesellschaften und zu pflegen. Daneben können Aquarien unterschiedliche Größen und Aussehen haben und vom sogenannten Nanocube mit 10 Litern bis zum 1000-Liter Aquarium oder noch größer reichen. Auch die Größe und manchmal das Design entscheiden sich in erster Linie an den späteren Aquarienbewohnern, denn das neue Heim sollte sich an ihrer Endgröße und auch an ihren Anforderungen orientieren. Das typische Goldfischglas gibt es übrigens nicht mehr, da sich herausgestellt hat, dass damit ein artgerechtes Fischleben ganz und gar nicht möglich ist.

Das Gesellschaftsaquarium

Werden mehrere unterschiedliche Fische zusammen im Aquarium gepflegt, ist vom sogenannten Gesellschaftsaquarium die Rede. Häufig ist dies auch die beste Empfehlung für Anfänger, da hier Fische, die aus ähnlichen Wasserparametern stammen, zusammen gepflegt werden können. So ist es zudem möglich, verschiedene Fischarten oder auch Wirbellose gemeinsam zu pflegen. Häufig werden zum Beispiel lebendgebärende Zahnkarpfen wie Guppys, Platys oder auch Schwertträger zusammen mit Harnischwelsen oder Panzerwelsen gepflegt, gelegentlich werden auch Rote Salmler oder Schmetterlingsbuntbarsche aus Südamerika dazu kombiniert. Abhängig von diesem Besatz können zudem auch Schnecken oder etwas größere Garnelen für tolle Farbkleckse sorgen. Um Fische annähernd artgerecht zu pflegen, sollten sie nicht unter mindestens 54 Liter gehalten werden.

Das Artaquarium

Einige Arten lassen sich aufgrund ihrer Herkunft, ihres Sozialverhaltens oder ihrer Ansprüche besser nur mit ihresgleichen im selben Aquarium pflegen. Damit ist ein Artaquarium gemeint, das zudem ermöglicht, besser auf die Bedürfnisse der gepflegten Tierart einzugehen. Vor allem spezielle Kandidaten wie Kugelfische, aber auch Kampffische, Diskus oder Piranhas, stellenweise auch diverse Kilifische zählen dazu. Artbecken kommen auch vorwiegend in der Nanoaquaristik vor, in dessen kleinen Becken dann vorwiegend Zwerggarnelen gezüchtet werden.

Das Biotopaquarium

Beim Biotopaquarium wird ein möglichst naturgetreuer Lebensausschnitt im Aquarium dargestellt. Auch die Tiere und Pflanzen, die hierin gepflegt werden, stammen aus denselben Gebieten, sodass das Layout absolut authentisch wirkt. Am bekanntesten ist wohl das sogenannte Amazonasbecken, in dem Fische und Einrichtung  unter Berücksichtigung der vorherrschenden Wasserparameter allesamt dieselben Bedingungen haben. Aber auch das Südamerikaaquarium, das Malawibecken oder ein Asien-Aquarium stellt ein naturgetreues Biotop dar. Das Biotopaquarium ermöglicht ihnen einen hohen Lebensstandard, der ihr Wohlbefinden fördert.

Das Aquascape

Vor allem Takashi Amano hat Aquascapes so weltbekannt gemacht. Dabei handelt es sich meist um äußerst hochwertige Nanoaquarien mit Weißglasscheiben, deren Schwerpunkt vor allem auf dem Design liegt. Pflanzen und verschiedenste Hardscapematerialien wie Felsen, Steine sowie Hölzer und Wurzeln dienen dabei der Dekoration eines bestimmten Layouts. Auch die notwendige Technik ist eher dezent gehalten, teilweise in gläsernen Ausführungen. Vor allem die Pflege der mitunter seltenen Wasserpflanzen steht beim Scape im Fokus. Am häufigsten werden Garnelen, manchmal auch Schnecken und gelegentlich Fische eingesetzt, wobei auch diese sich anhand ihrer unterschiedlichen Charaktereigenschaften im Hinblick auf das Aquarienlayout orientieren.

Das Kaltwasseraquarium

Als eine der ursprünglichsten Aquarienarten überhaupt  gilt das Kaltwasseraquarium, das sozusagen den Meilenstein in der Aquaristik gelegt hat. Da hier eher Biotopfische gepflegt werden, die auch in der Natur vorkommen, ist das Aquarienwasser auch eher kühl und wird im Sommer zum Teil sogar herunter gekühlt. Hier werden Kaltwasserfische wie zum Beispiel Moderlieschen, Goldfische oder andre Karpfenartige gepflegt. Insgesamt ist das Kaltwasseraquarium auch eher etwas größer, da die darin gepflegten Tiere eine entsprechende Größe erreichen, ab 100 Litern aufwärts hat sich als vorteilhaft erwiesen. Natürlich spielt hier auch die Temperatur eine Rolle- denn im Gegensatz zu den tropischen Aquarien, die eine Wassertemperatur zwischen 20 und 29° C oder mehr aufweisen, wird das Kaltwasseraquarium eher bei Zimmertemperatur und ohne Regelheizer gepflegt und knackt dabei eher selten die 20° C Marke. Damit unterliegt es aber auch jahreszeitlichen Schwankungen, die nicht allen Aquarienbewohnern zuträglich ist. Da aber auch der Stoffwechsel der Fische abhängig von ihrer Umgebungstemperatur ist, eignen sich noch lange nicht alle Schuppenträger oder jedes Grünzeug fürs Kaltwasseraquarium. Natürlich wird das Kaltwasseraquarium gefiltert, auch der regelmäßige Wasserwechsel ist hier Pflichtprogramm.

Das Schwarzwasseraquarium
Das bernsteinfarbene Aquarienwasser ist eines der offensichtlichsten Merkmale des Schwarzwasseraquariums. Dieses verfügt nahezu über keine Karbonathärte und ebenso über einen sehr geringen Leitwert mit einem niedrigen pH-Wert. Die Tiere, die hier gepflegt werden, stammen meist aus demselben Gebiet, weswegen das Schwarzwasseraquarium auch häufig ein Biotopaquarium ist. Durch gelöste Tannine, Huminsäuren und Flavonoide aus Laubeintrag, Wurzeln oder Zapfen, aber auch aus Torf, wirkt das Wasser geheimnisvoll dunkel. Im Vergleich zum „normalen Aquarium“, das im Schnitt eher Säurewerte um 6,5-7,6 anstrebt, lässt sich beim Schwarzwasser problemlos von „extremen“ pH-Werten sprechen, die sich zwischen 5-6 bewegen.

Das Meerwasseraquarium

Begeisternd durch die Arten- und Farbenvielfalt ist das Meerwasseraquarium ein interessanter Ponton zum Süßwasseraquarium. Die häufigste Art des Meerwasserbeckens stellt das Ökosystem Korallenriff dar, in dem neben Fischen auch Wirbellose wie Anemonen und unterschiedlichste Korallenarten neben Einsiedlerkrebsen, Garnelen und Krabben ein Zuhause finden. Auch das Pflegen eines bestimmten Lebensausschnittes oder Gewässers ist möglich, wie zum Beispiel als Tiefseeaquarium, Ostseebecken und ähnlichen. Die nötige Technik zum Betreiben des Meerwasseraquariums ist häufig zahlreicher und stellenweiser kostspieliger als im Süßwasserbereich, auch ein entsprechendes Hintergrundwissen ist bei der Meerwasseraquaristik notwendig.     

     

Das Holland Aquarium

Auch wenn das Holländische Aquarium dem Aquascape ein wenig ähnelt, gibt es hier dennoch Unterschiede. Das auch „Dutch Style“ genannte Becken folgt fest vorgelegten Strukturen wie etwa dem Goldenen Schnitt. Wasserpflanzen und Moose werden wie in einer Art Blumenbeet arrangiert und sind klar voneinander abgetrennt in ihrer Farbe, Blattform und Höhe. Rück- und Seitenscheiben sollten ebenfalls nicht mehr sichtbar sein, stellenweise werden diese mit Holzverkleidungen ausgestattet, auch Rückwände aus Moos sind möglich. Pflanzenreihen werden als sogenannte „Pflanzstraßen“ angelegt, die das Layout unterstützen. Zusammengefasst hat dieses Reglement der NBAT, der Nederlandse Bond Aqua Terra. Anstelle aufwändiger Konstruktionen aus Steinen wird das Design lediglich von Wurzeln aufgepeppt. Fische werden nicht häufig im Holland Aquarium gehalten, da es eher der Pflanzenpflege dient, aber auch diese orientieren sich hinsichtlich ihres Aussehens und Anzahl am Aquarium, häufig handelt es sich dabei um südamerikanische Salmler. Das puristische Design steht hier im Vordergrund.

Einige Aquarienarten greifen ineinander und nicht selten verschieben sich ursprüngliche Aquarienprojekte mit der Zeit in eine ganz bestimmte Richtung. Aber gerade das zunehmende Interesse und die Neugierde an Zierfischen sowie dessen Lebensraum machen die Aquaristik so spannend. Nicht selten folgt dem ersten Aquarium schon zeitnah ein weiteres, in dem ein anderes Projekt ins Leben gerufen wird.


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