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Das Südamerika Aquarium

An Beliebtheit nimmt das Südamerika Aquarium schon seit jeher eine feste Rolle in der Aquaristik ein. Kein Wunder, ist es doch von der Gestaltung und den Bewohnern her ein äußerst attraktives Biotop, das sich noch dazu recht flexibel gestalten lässt, wenn man es nicht ganz so „streng“ nimmt. Vor allem aber bietet das südamerikanische Flair eine Vielzahl an Pflanzen und über 2000 Fischarten, die aus unterschiedlichen Biotopen stammen, sodass das Thema vom Amazonas über den Rio Xingu oder das Orinocco Delta bis hin zu tropischen Tümpeln reichen kann. Wie penibel man aber hierbei vorgehen möchte und strikt nach Herkunft vorgeht, ist eine andere Sache und büßt dem Projekt unterm Strich aber keinen Reiz ein. Anstelle des südlichen Amerika setzen die einen auch auf Mittel- oder Nordamerika oder aber einfach schlicht auf „Amerika“, so wie auch der Amazonas diverse Zu- und Nebenflüsse mit unterschiedlicher Fauna und Flora hat. Genauso ist auch ein Urwaldaquarium denkbar, das über einen kleinen Wasserfall verfügt und ähnlich eines Paludariums gestaltet ist, das quasi die tropische Regenzeit oder Überschwemmungsgebiete demonstriert.


Bevor es aber ans Erschaffen und Gestalten geht, sollte man sich aber ein wenig Überblick verschaffen, damit dem Projekt nichts mehr im Wege steht. Meist sind es die Fische, die als erstes ins Auge fallen und den eigentlichen Anstoß geben und damit womöglich die Richtung vorweisen. Ob Schmetterlingsbuntbarsche, wundervolle L-Welse oder der stolze Diskus, wer erobert das Herz im Sturm? Oder sind es vielleicht doch kunterbunte und flatterhafter Lebendgebärende oder womöglich eher ein sanfter Schwarm Roter Neons? Je mehr du über die Herkunft und die Bedürfnisse deiner Traumfische herausfindest, umso einfacher lässt sich später festlegen, in welche Richtung dein Aquarium eingerichtet und zum tollen Blickfang wird. Nicht immer steht die Bepflanzung dabei an erster Reihe, gelegentlich ist es auch gerade das Hardscape, also die Dekoration mit Wurzeln und Steinen, die neben dem Tierbesatz den eigentlichen Eyecatcher liefert.


Fischige Mitbewohner

Die wohl häufigsten Fische fürs Südamerika Becken sind voraussichtlich neben quirligen Guppys auch Rote Neons, die wundervoll im Schwarm schwimmen. Aber auch andere Salmler wie zum Beispiel der Trauermantelsalmler oder der Zitronensalmler sorgen für Abwechslung und einen tollen Farblecks zwischen unterschiedlichen Grüntönen der Wasserpflanzen.


Vor allem Skalare sind gern gesehene Gäste im Südamerika-Aquarium, benötige aber ein sehr hohes Becken, damit sie nicht mit ihren Flossen, die rund 26 cm erreichen können anstoßen. Der wundervolle Diskus ist auch ein Ausnahmekandidat, der eher mit einer marginalen Bepflanzung auskommt. Daneben stammen aber auch einige wunderschöne Welse aus dem südamerikanischen Raum. Mit am bekanntesten dürfte wohl der sogenannte „Scheibenknutscher“, der Antennenwels sein. Auch der Hexenwels mit seinem komischen Aussehen sorgt für Pfiff am Bodengrund. Etwas offensiver aber keineswegs unterinteressant geht es da schon bei Zwergbuntbarschen wie etwa dem Kakaduzwergbuntbarsch, dem mittelamerikanischem Blaupunktbuntbarsch  oder auch Schmetterlingsbuntbarschen zu. Vor allem die Auswahl südamerikanischer Barschartiger ist durchaus groß und lässt das ein oder andere Herz problemlos etwas höher schlagen.


Wirbellose neue Freunde

Neben Fischen setzen einige auch auf Wirbellose, wie etwa den Procambarus allenii, den blauen Floridakrebs. Je nachdem, wie genau man das Thema „Südamerika“ nimmt, böten sich auch andere Zwergflusskrebse wie etwa der Orange Zwergflusskrebs, der CPO, an, der eigentlich aus Mexiko stammt. Da Krebse in ihren Charakteren allerdings recht unterschiedlich ausfallen, sollte vorher ein sehr genauer Blick schweifen, ob die avisierten Tiere mit Fischen zurechtkommen oder nicht doch plötzlich zum Gärtnern neigen und über Nacht das Traumprojekt umdekorieren.


Südamerikanische Zwerggarnelen sind eher selten erhältlich, unter anderem die Euryrhynchus amazoniensis zählt dazu. Einige Großarmgarnelen der Macrobrachium stammen ebenfalls aus Südamerika, eignen sich aufgrund ihres stellenweise offensiven Charakters aber eher weniger fürs Gesellschaftsaquarium. Sanfter geht es da schon bei der Fächergarnele Atya gabonensis zu, wenn man ihre Larvenverdriftung als "Südamerikabewohner" gelten lassen mag. Sie kommt allerdings nicht mit jedem Fisch zurecht, auch ist ihre Nachzucht eher etwas für Profis, da die Larven in der Natur wie erwähnt, verdriftet werden und zur Entwicklung Brackwasser benötigen.


Wasserpflanzen fürs Südamerika-Biotop

Abgesehen von den richtigen Fischen spielt auch die Bepflanzung des neuen Traumaquariums durchaus ein mehr oder weniger große Rolle. Gerade zu Beginn ist eine üppige Bepflanzung durchaus vorteilhaft, da sich hierdurch unter anderem die Einlaufphase reduzieren lässt, auch anfängliche Algenplagen können damit besser in Schach gehalten werden. Nicht zu unterschätzen ist aber auch die Tatsache, dass etliche Fische Pflanzen gerne zum Ausruhen oder verstecken, aber auch zur Eiablage nutzen.


Einige Pflanzen sind dabei durchaus echte Evergreens in der Aquaristik, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Arten der Echinodorus-Familie. Beim Einrichten des Aquariums lohnt sich auch ein Blick auf die zu erwartende Höhe der Pflänzchen, denn diese zeigen unmittelbar an, ob sie sich eher für den Vordergrund, für die Mitte oder den Hintergrund eignen, einige sind auch adrett am Rand und können unschöne Technik optisch so klasse kaschieren. Daneben spielen auch die Bedürfnisse der Wasserpflanzen eine Rolle, denn einige benötigen durchaus etwas Dünger oder CO2. Bestimmte Fische bevorzugen zudem eher eine Schwimmpflanzendecke wie beispielsweise mit dem Südamerikanischen Froschbiss, der das Aquarium etwas abschattet, das kann bei bestimmten anderen Pflanzen mit einem höheren Lichtbedarf aber etwas tricky werden.


Ein optimales Zusammenspiel und ein genauer Blick lassen das Projekt aber Wirklichkeit werden. Auch mit unterschiedlichen Farbnuancen lässt sich ein attraktives Biotop erschaffen, allen voran steht sicher das Papageienblatt, das es mittlerweile in unterschiedlichen Blattfarben gibt. Auch die Brasilianische Graspflanze macht sich im vorderen Bereich des Beckens prima und wirkt geradezu wir Unterwassergras und setzt Wurzeln und Steine dabei gekonnt in Szene. Auch andere kleinbleibende Pflänzchen bilden durchaus kleine Rasen, das etwas anspruchsvollere Zwergperlkraut mit seinen winzigen runden Blättchen ist dabei genauso zu erwähnen wie auch die Zwergnadelsimse. Mit der Staurogyne repens lässt sich ebenfalls ein wundervolles Flair in der Mitte und an Rändern zaubern, auch das Zwergkleeblatt Hydrocotyle cf. tripartia zaubert einen faszinierenden Treppenstufeneffekt, der optisch für Tiefe sorgt.


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