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Wasserflöhe als Lebendfutter für Zierfische und Garnelen

Wasserflöhe / Daphnien als Lebendfutter für die Zierfische im Aquarium

Lebende Wasserflöhe sind ein wunderbares natürliches Zusatzfutter für omnivore und carnivore Aquarienfische. Daphnien sind zwar relativ nährstoffarm, jedoch enthalten sie dank ihres Panzers viel Chitin, einen sehr wichtigen Ballaststoff für die Fische, der ihre gesunde Darmfunktion unterstützen kann. Außerdem enthalten Daphnien wichtiges Vitamin A und B2.

Für die alleinige Fütterung deiner Zierfische enthalten Wasserflöhe allerdings nicht genügend Nährstoffe. Daphnien sind zwar als Alleinfutter ungeeignet, aber als Zusatzfutter sind sie ein toller Snack und als Lebendfutter schaffen sie eine tolle Abwechslung und Beschäftigung für die Fische im Aquarium.

Wasserflöhe kannst du sehr einfach ganzjährig im Haus und während der warmen Jahreszeit auch auf dem Balkon oder im Garten als Lebendfutter züchten.

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Wasserflöhe /Daphnien als Lebendfutter für Garnelen im Aquarium

Zwerggarnelen im Aquarium profitieren ebenfalls von der Verfütterung lebender Daphnien im Aquarium. In filterlosen Becken eignen sich Wasserflöhe überhaupt super als Beibesatz zu den Garnelen - sie können auch noch sehr kleine Partikel aus dem Wasser filtern und reduzieren dadurch die Keimdichte im Aquarium effektiv. Toll für Garnelen, die mit Keimen im Wasser ohnehin nicht sonderlich gut zurechtkommen!

Wasserflöhe sind Kleinkrebse und müssen sich in ihrer Wachstumsphase regelmäßig häuten. Die leeren Häute der Wasserflöhe enthalten wichtiges Chitin, das den Garnelen als Grundstoff für ihren Garnelenpanzer zugute kommt. Neben Chitin nehmen sie so auch Strukturproteine und Kalzium auf, wichtige Substanzen, die Garnelen brauchen, um ihren Panzer aufzubauen.

Selbst lebende Wasserflöhe können hin und wieder zum Snack für die Garnelen werden, auch wenn die kleinen Krabbler nicht gezielt auf die Jagd nach Wasserflöhen gehen. Zusätzlich zu seiner ballaststoffreichen Hülle liefert ein lebender Wasserfloh Eiweiß, für Garnelen wichtige Häutungshormone und eine geringe Menge Fett.

Die Lebendfutterzucht von Daphnien - geeignete Zuchtbehälter

Wasserflöhe lassen sich sehr einfach züchten. Du brauchst lediglich ein Gefäß mit Wasser (Regenwasser oder weiches Leitungswasser). Geeignet sind kleine Aquarien, Eimer, Kübel und ähnliches mit einem Volumen von 10 bis ca. 60 Litern.

Wasserpflanzen brauchst du nicht einzusetzen, es ist einfacher, die lebenden Wasserflöhe aus pflanzenlosen Behältern zu fischen. Es gibt außerdem in der Literatur einige Hinweise, dass sich Daphnien in pflanzenlosen Behältern sogar wohler fühlen und besser halten lassen. Auch in der Natur findet man Wasserflöhe eher in Gewässern ohne Pflanzen.

Bitte beachte, dass Fadenalgen für Daphnien ein Problem darstellen: Sie bleiben in den Algen hängen, und sich zu befreien, kostet enorm viel Kraft und Energie. Im schlimmsten Fall können die Wasserflöhe dann verhungern.

Auch Bodengrund brauchst du im Wasserfloh Zuchtbecken nicht. Etwas braunes Laub im Zuchtbecken reicht aus, und es geht sogar ganz ohne.

Tageslicht reicht für deine Wasserfloh Zuchtstation aus. Platziere den Behälter mit den Daphnien am besten auf einer hellen Fensterbank, die keine direkte Sonne erhält - Nordfenster sind super!

Du kannst deinen Wasserflohbehälter aber auch draußen aufstellen. Auf dem Balkon oder im Garten kannst du prima Wasserflöhe züchten! Auch die Wasserfloh Behälter im Freiland sollten keine pralle Sonne abbekommen, damit sich das Wasser nicht überhitzt.

Die ideale Wassertemperatur für die Daphnienzucht liegt bei 20 bis 25 °C. Bei kühleren Temperaturen vermehren sich die Wasserflöhe weniger schnell, bei höheren Temperaturen kann es zu einem Sauerstoffmangel kommen und das Wasser kann sogar kippen, was üblicherweise mit dem Tod der Wasserflöhe und dem Zusammenbruch der Futterzucht endet.

Profitipp: Es zahlt sich aus, immer noch einen oder zwei Backup-Behälter in petto zu haben, falls deine Wasserfloh Zucht doch mal schief geht. In diesen Backup Behältern fütterst du nur ganz sparsam, sodass sich eine Grundpopulation an Wasserflöhen hält.

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Nützliche Mitbewohner im Wasserfloh Behälter

Kleine Schnecken wie Posthornschnecken oder Blasenschnecken im Wasserfloh Behälter fressen übriges abgesetztes Futter, Häutungsreste und tote Wasserflöhe und halten so das Wasser gesund. Ein wenig Filtermulm aus einem laufenden Aquarium ist ebenfalls hilfreich: Dadurch bringst du wichtige und nützliche Mikroorganismen in deine Daphnienzucht ein, die einerseits die Wasserqualität verbessern und andererseits den Daphnien als Futter dienen können.

Verdunstetes Wasser in der Wasserflohzucht füllst du am besten mit Wasser aus einem Vollentsalzer auf oder mit Osmosewasser, destilliertem Wasser aus dem Supermarkt oder mit Regenwasser, das du zuvor mindestens 24 Stunden über Aktivkohle gefiltert hast. Regelmäßige Routine Wasserwechsel sind in einem Wasserflohbehälter normalerweise nicht nötig.

Wasserflöhe als Lebendfutter richtig anfüttern

Wasserflöhe ernähren sich von Kleinstlebewesen im Wasser. Dazu pumpen sie einen konstanten Wasserstrom vorne durch ihren Körper, dort, wo die Beinpaare sitzen. Mit ihren Beinchen erzeugen die Wasserflöhe diesen Wasserstrom; außerdem nutzen sie Filterkämme am dritten und vierten Beinpaar, um ihre Nahrung aus dem Wasser zu filtern.

Wasserflöhe können sämtliche Partikel aus dem Wasser filtern, die größer als 0,5 Mikrometer sind! Damit sieben Daphnien sogar Bakterien aus dem Wasser heraus, neben anderen Mikroorganismen, Schwebealgen, winzigen Pflanzenresten und anderen Schwebstoffen und Trübstoffen. Daphnien machen ganz nebenbei das Wasser wunderbar klar!

Füttere deine Wasserflöhe mit wenig Futter und gib lieber öfter etwas nach, wenn das Wasser wieder klar ist. Geeignete Futtermittel für Wasserflöhe sind:

  • in etwas Wasser aufgelöste Trockenhefe
  • Spirulinapulver
  • Milch (nur ganz wenig - ein kleiner Tropfen genügt für einen Eimer! Zu viel Milch bringt die Wasserflohzucht unglaublich schnell zum Kippen)
  • Blut (auch nur tropfenweise, ähnlich wie MIlch)
  • Aufzuchtfutter für Artemia, zum Beispiel Liquizell
  • sehr fein vermahlenes Staubfutter

 

Wichtig: Füttere nur so viel, bis sich das Wasser leicht trübt, und gib erst wieder Futter, wenn das Wasser in der Wasserflohzucht wieder klar ist. Ideal ist eine Algenblüte im Wasserflohbehälter.

Die Vermehrung von Wasserflöhen

Wasserflöhe vermehren sich sowohl ungeschlechtlich durch Jungfernzeugung als auch geschlechtlich durch die Paarung von männlichen mit weiblichen Daphnien.

Ungeschlechtlich produzierte Eier sind bei weiblichen Daphnien hellfarbig. Du kannst den sogenannten Sattel im Nacken der Weibchen sehen: Tragen sie ungeschlechtlich produzierte Eier, ist er hell. Aus ungeschlechtlich produzierten Eiern schlüpfen sehr kleine Wasserflohlarven, die unter günstigen Verhältnissen auch rein weiblich sind.

Verschlechtern sich die Bedingungen im Heimatgewässer der Daphnien (beispielsweise, weil der Winter kommt und die Temperaturen fallen), schlüpfen aus den hellen Eiern nicht nur Weibchen, sondern auch männliche Tiere. Sie paaren sich nach dem Heranwachsen (das bei Wasserflöhen sehr schnell geht) mit den Weibchen, die daraufhin dunkle Eier produzieren. Die dunklen Eier sind Dauereier.

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Siehst du in deiner Lebendfutterzucht vermehrt weibliche Wasserflöhe mit dunklem Sattel, weißt du, dass sich die Bedingungen in deinem Zuchtbehälter gerade nicht positiv entwickeln! Es ist dann höchste Zeit, die Ursache zu suchen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Im Freiland sterben die Wasserflohpopulationen im Spätherbst ab. Die Dauereier überwintern am Boden beziehungsweise im Teichschlamm. Sobald die Temperaturen im Frühling wieder steigen, schlüpft die nächste Generation. Die Dauereier von Wasserflöhen können trocken mehrere Jahre überstehen; auch Frost und keine zu starke Hitze macht ihnen nichts aus.

Mögliche Probleme in der Wasserflohzucht

Wenn sich Probleme im Lebendfutter Ansatz mit Wasserflöhen abzeichnen, erkennst du dies häufig daran, dass die Posthornschnecken oder Blasenschnecken im Lebendfutteransatz keine Laichballen mehr legen. Auch viele Wasserflöhe mit schwarzem Sattel sind ein Alarmzeichen, und ein stinkender Ansatz ohnehin. Wenn sich die Wasserwerte im Wasserfloh Behälter verschlechtern, ist ein großzügiger Wasserwechsel angezeigt. Saug tote Wasserflöhe so schnell wie möglich ab und füttere in diesem Wasserfloh Behälter ein paar Tage nicht. Wenn das Wasser wieder ganz klar ist, kannst du vorsichtig etwas Futter geben, bis das Wasser eine leichte Trübung zeigt.

Ist der Mulm am Boden des Zuchtbehälters für Wasserflöhe braun und flufflig, ist alles gut. Dicke dunkle oder weiße Placken, glitschige Mulmbatzen und stinkende Ablagerungen musst du absaugen - die hier produzierten Schadstoffe Schwefeldioxid und Methan können deine Wasserflohpopulation zum Absterben bringen.

Wenn du einen frischen Ansatz zu stark fütterst, kann das Wasser kippen. Ideal ist bei neuen Wasserfloh Behältern eine indirekte Fütterung: Eigentlich fütterst du hier nur die Schnecken im Behälter. Von ihren Stoffwechselprodukten ernähren sich Bakterien, die dann wiederum von den Wasserflöhen gefuttert werden. Sobald de Vermehrung bei den Wasserflöhen richtig in Schwung kommt, gehst du zur direkten Fütterung über.

Viel Spaß bei der Wasserflohzucht und deinen Aquarienfischen einen guten Appetit!

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