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Der Perlhuhnbärbling (Danio (Celestichthys) margaritatus) im Zierfische Artporträt

 

Der Perlhuhnbärbling ist ein kleiner Karpfenfisch aus Südostasien, genauer aus Myanmar, der anfangs als Rasbora „Galaxy“ oder Microrasbora sp. „Galaxy“ importiert wurde. Auf Englisch wird er als Celestial Pearl Danio bezeichnet. Der kleine, sehr attraktive und gut kompatible Bärbling ist seit 2007 in der Aquaristik bekannt und eroberte das Aquarienhobby im Sturm.

Woher kommen Perlhuhnbärblinge?

Entdeckt wurden Perlhuhnbärblinge erst 2006 in Myanmar, wo sie in einem kleinen Gebiet östlich des Inle-Sees vorkommen. Dort leben sie in stark verkrauteten Uferzonen und kleinen durch Überschwemmung entstehenden Pools in kleinen Bächen mit mittelhartem Wasser.

Die Beliebtheit des kleinen Aquarienfisches stieg so stark an, dass zwischenzeitlich die Importe reglementiert werden mussten, um die Wildpopulationen zu erhalten. Mittlerweile wurden weitere Fundgebiete in Myanmar und auch in Thailand bekannt, und weil die Nachzucht der Zierfische wirklich nicht schwierig ist, ist der Anteil der Importe beim Perlhuhnbärbling mittlerweile stark gesunken. Liebevoll sprechen Aquarianer auch von ihren Perlhühnern oder vom Hühnerschwarm, wenn sie Perlhuhnbärblinge meinen.

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Die erste Nachzucht des Perlhuhnbärblings weltweit schlüpfte in einem Becken des Bolton Aquarium in Lancashire, UK. Die vermutlich allererste Nachzucht in Deutschland gelang in einem Zuchtaquarium des bekannten Fischzüchters Kurt Mack.

Wissenschaftliches zum Danio (Celestichthys) margaritatus

Roberts verfasste 2007 die Erstbeschreibung für Celestichtys margaritatus, den Perlhuhnbärbling, und stellte dabei extra für ihn die neue Gattung Celestichthys auf. Margaritatus bedeutet "mit Perlen geschmückt" und bezieht sich auf die wunderschön schillernde Körperzeichnung des kleinen Aquarienfischs.

2008 wurde der Perlhuhnbärbling dann nach weiteren Untersuchungen im Zuge einer Revision der Gattung Danio zugeordnet und heißt nun Danio margaritatus. Oft wird das ältere Synonym Celestichthys der Vollständigkeit halber in Klammern hinter den neuen Gattungsnamen gesetzt.

Die nächsten Verwandten des Perlhuhnbärblings sind der Rubinbärbling Danio choprae und Danio erythromicron. Mit den letzteren, auch Querstreifen-Zwergbärblingen genannt, können sich Perlhuhnbärblinge nachweislich kreuzen.

Wie sehen Perlhuhnbärblinge aus, und wie lassen sich die Geschlechter unterscheiden?

Die Geschlechter beim Perlhuhnbärbling kannst du ganz einfach unterscheiden: Die Männchen haben eine etwas schlankere Körperform als die etwas größeren und fülligeren Weibchen, und intensivere Farben.

Männliche Perlhuhnbärblinge haben eine olivgraue, stahlblaue oder graublaue Grundfärbung und golden schimmernde, fast kreisrunde kleine Punkte auf dem Körper, die an eine Galaxie erinnern und dem Galaxybärbling seinen Namen gaben. Ihre Afterflosse ist zudem leuchtend rot und wird von schwarzen Streifen geziert.

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Die Weibchen von Danio (Celestichthys) margaritatus sind insgesamt blasser, runder, und ihre Afterflosse ist in der Regel nur am Ansatz orange bis hellrot gefärbt. Die schwarzen Streifen fehlen entweder ganz oder sind nur schwach ausgeprägt.

Wie groß werden Perlhuhnbärblinge?

Perlhuhnbärblinge erreichen eine maximale Gesamtlänge von 2,5 cm, in der Regel blieben die Tiere im Aquarium sogar noch etwas kleiner - ein echter Nanofisch! Die Weibchen von Danio (Celestichthys) margaritatus wirken dabei meist etwas größer als die Männchen.

Das richtige Wasser für ein Aquarium mit Perlhuhnbärblingen

Perlhuhnbärblinge leben in ihrer Heimat Myanmar und Thailand in recht kühlen Gewässern mit einem eher basischen pH-Wert. Im Aquarium vertragen sie ohne weiteres eine Wassertemperatur von 19 bis 25 °C. Danio (Celestichthys) margaritatus bevorzugt mittelhartes bis hartes Aquarienwasser mit einer Gesamthärte (GH) zwischen 5-20 °dH, einer Karbonathärte (KH) von 3-20 °dKH und einem pH-Wert zwischen 7 und 7,5.

Seine Heimatgewässer sind reich an Huminstoffen, und auch im Aquarium kann die Zugabe von Huminstoffen den Fischen zuträglich sein. Dadurch wird das Aquarienwasser fischfreundlich, die Keimdichte kann sinken und die Fische fühlen sich insgesamt wohler.

Das Aquarium für Perlhuhnbärblinge einrichten

Die geselligen Perlhuhnbärblinge sind gute und lebhafte Schwimmer. Die Männchen besetzen Mikroterritorien im Aquarium, die ungefähr 10 bis 20 cm Kantenlänge haben. Grenzüberschreitungen werden durch Nebeneinanderherschwimmen und Flossenzittern ausdiskutiert; zu Verletzungen kommt es dabei nicht. Sehr cool zu beobachten sind die Männchen, wie sie so ernsthaft nebeneinander imponieren!

Ein Aquarium ab 50, besser noch ab 60 cm Kantenlänge ist für die Haltung eines kleinen Schwarms von 8 bis 10 Perlhuhnbärblingen geeignet. Günstig ist es, wenn das Aquarium einen rechteckigen Grundriss hat, weil die Fische dann mehr Länge zum Schwimmen haben.

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Als Bodengrund empfehlen wir Sand oder Kies, gerne in dunkleren Farben. Generell zeigen Perlhuhnbärblinge schönere Farben und ein weniger schüchternes Verhalten, wenn ihr Aquarium nicht zu hell ist.

Wichtig sind dichte Pflanzengruppen, Moospolster sowie Wurzeln und Steine als Struktur im Aquarium. Hier können die Perlhühner ihre Reviere abstecken, und die Weibchen, die gerade nicht angebalzt werden möchten, können sich verstecken.

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Insbesondere Naturentnahmen des Perlhuhnbärblings fielen durch ihre Scheu auf; dichte Pflanzengruppen und viele Rückzugsorte helfen. Bei Nachzuchten hat sich erwiesen, dass sie deutlich zeigefreudiger und nicht ganz so schüchtern sind wie ihre wilde Verwandtschaft. Bei sehr scheuen Fischen helfen muntere Beifische wie zum Beispiel Endler Guppys, Normans Leuchtaugen oder ähnliche kleine, friedliche Aquarienfische. Ihre Anwesenheit bewirkt, dass sich die Perlhuhnbärblinge sicherer fühlen und auch öfter aus ihrer Deckung kommen.

In zu kleinen Aquarien können Perlhuhnbärblinge durch den Stress sehr scheu werden, sie zeigen dann nur noch blasse Farben und stellen die Vermehrung ein.

Perlhuhnbärblinge im Aquarium vergesellschaften

Perlhuhnbärblinge kannst du problemlos mit anderen ähnlich friedlichen und vorzugsweise kleinen bis mittelgroßen Aquarienfischen und auch mit Schnecken und größeren Garnelen vergesellschaften.

Kleine Junggarnelen können gefressen werden, von daher empfehlen wir die Vergesellschaftung mit Zwerggarnelenarten, die sich gut vermehren, wie Neocaridina oder Sulawesi-Inlandsgarnelen. Moospolster bieten den Garnelenbabys Versteckmöglichkeiten und sichern das Überleben wenigstens eines Teils der Krabbler.

Andererseits bedienen sich Garnelen sehr gerne am Laich der Perlhuhnbärblinge. Für eine gezielte Nachzucht empfehlen wir daher ein gesondertes Zuchtaquarium ohne Garnelenbesatz. Im Gesellschaftsaquarium kommen je nach Besatz mit etwas Glück und bei guter Bepflanzung hin und wieder trotzdem kleine Perlhuhnbärblinge hoch. Der Nachwuchs hält sich gerne in den Wurzeln von Schwimmpflanzen auf und versteckt sich dort.

Perlhuhnbärblinge im Aquarium züchten

Perlhuhnbärblinge sind Freilaicher, die wie die meisten Bärblinge keine Brutpflege betreiben und sich nicht weiter um die abgelegten Eier kümmern, sondern sie im Gegensatz gerne verspeisen.

Um die Paarungsbereitschaft von Danio (Celestichthys) margaritatus anzuregen, fütterst du am besten mehrere Tage lang schwarze Mückenlarven, idealerweise mehrmals täglich. Zusammen mit kühleren Wasserwechseln mit etwas weicherem Wasser signalisierst du deinen Perlhuhnbärblingen den Beginn der Regenzeit - in ihrer Heimat startet dann die Paarungszeit.

Bald kannst du Imponierverhalten bei den Männchen beobachten: Sie stehen sich mit aufgestellten Flossen über Minuten hinweg zitternd gegenüber. Auch gegenüber dem Weibchen wird imponiert.

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Dann treibt das paarungsbereite Männchen ein laichreifes Weibchen - zu erkennen am deutlich gerundeten Bäuchlein - in feinfiedrige Pflanzen oder ein Moospolster, das die Fische gerne als Laichsubstrat verwenden. Dort werden die Eier abgelaicht, indem sie einfach ans Wasser abgegeben und dort vom Männchen befruchtet werden.

Perlhuhnbärblinge sind sehr gierige Laichräuber, die aufgrund ihrer kleinen Körpergröße gut in die Moospolster eindringen können.

Für eine gezielte Nachzucht empfehlen wir daher ein gesondertes Ablaichbecken mit einem Laichrost oder ein Keilbecken. Nach dem erfolgreichen Ablaichen werden die Elterntiere aus dem Ablaichbecken herausgefangen. Im Keilbecken können sie als Daueransatz verbleiben - hier sorgt die Strömung dafür, dass die Larven in ein Extraabteil gelangen, wo sie sicher vor den Nachstellungen ihrer Eltern sind.

In Abhängigkeit von der Wassertemperatur schlüpfen die wirklich sehr kleinen Jungfische nach vier bis fünf Tagen. Mit bloßem Auge sind die Perlhuhnbärbling Larven fast nicht zu erkennen. Sie sind wenig größer als ein Komma.

Während der ersten drei Tage zehren die Larven von ihrem Dottersack und liegen noch mehr oder weniger am Boden. Nach dem Freischwimmen fressen sie Infusorien wie Pantoffeltierchen. Junge Perlhuhnbärblinge können sehr gut mit feinstem Staubfutter wie dem NatureHolic YoungFeed gefüttert werden und nehmen etwas später auch Mikrowürmchen und frisch geschlüpfte Artemia Nauplien.

Wenn die kleinen Perlhuhnbärblinge eine Größe erreicht haben, in der sie von ihren Eltern nicht mehr gefressen werden, können sie ins Aquarium zurückgesetzt werden und den Schwarm vergrößern.

Was fressen Perlhuhnbärblinge im Aquarium?

Perlhuhnbärblinge sind kleine Räuber; Begleitfauna ist in keiner Weise sicher vor ihnen: Hüpferlinge und sogar Muschelkrebse werden ebenso weggesnackt wie kleine Scheibenwürmer oder Pantoffeltierchen und andere Einzeller. Auch junge Garnelen gehören zu ihrem Beutespektrum.

Perlhuhnbärblinge ernähren sich in der Natur praktisch rein carnivor, das sollte man auch im Aquarium so handhaben. Wenn doch einmal Staubfutter oder feines Futtergranulat für omnivore Aquarienfische verfüttert werden muss, sollte man den Speiseplan der kleinen Zierfische immer mit feinem Lebendfutter wie Artemia Nauplien, Mikrowürmchen, Cyclops, kleinen Schwarzen Mückenlarven und ähnlichen kleinen Futtertieren für Aquarienfische ergänzen. Gut bewährt haben sich auf die Wasseroberfläche des Aquariums aufgelegte Eischiffchen von Stechmücken, aus denen dann winzige schwarze Mülas schlüpfen, die von den Fischen mit Vorliebe weggesnackt werden. Auch Frostfutter geeigneter Größe eignet sich zur Fütterung der kleinen Bärblinge.

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Grundsätzlich fressen Danio (Celestichthys) margaritatus für einen so kleinen Fisch erstaunlich große Mengen. Oft findet man im Handel stark unterernährte Perlhuhnbärblinge, die sogenannten Hungerhaken. Mit etwas Glück kann man diese Tiere wieder plump und rund füttern, sofern sie nur zu wenig gefüttert oder fehlernährt wurden und nicht etwa krank sind.

Welche Krankheiten und Probleme können Perlhuhnbärblinge im Aquarium haben?

Perlhuhnbärblinge, die über geraume Zeit falsch ernährt werden, können stark abmagern. Die sogenannten Hungerhaken lassen sich oft mit einer fachgerechten Ernährung (viel feines hochwertiges Lebendfutter wie Artemia Nauplien) wieder auffüttern und können dann normal alt werden.

Bei Perlhuhnbärblingen wird außerdem eine gewisse Anfälligkeit für Bauchwassersucht beobachtet. Hier ist die Wasserausscheidung der Tiere gestört, sie wirken aufgebläht und die Schuppen richten sich auf, sodass der Fisch wie ein kleiner schwimmender Tannenzapfen aussieht. Leider ist diese Erkrankung beim Perlhuhnbärbling nicht reversibel; ein solches Tier mit Schuppensträube ist in der Regel nicht mehr zu retten. Tritt dieses Phänomen auf, solltest du den befallenen Fisch separieren und deine Aquarienhygiene überdenken. Füge sowohl im Separee als auch im Aquarium Huminstoffe hinzu und achte ganz besonders gut auf eine sachgerechte Fütterung deiner Perlhuhnbärblinge.


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