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Der König des Amazonas- Diskus

 

 

Wer sie einmal in einem wunderschön gestalteten Aquarium bewundern durfte, bekommt die Nase beinahe nicht mehr von der Scheibe. Elegant und majestätisch stehen Diskus im Wasser und nahezu möchte man meinen, sie schauen auf dieselbe Weise aus ihrem Heim zurück. Werden sie habitatgetreu im Schwarzwasserbecken gepflegt, wird ihr fast schon geheimnisvolles Auftreten wundervoll unterstrichen. Züchterisches Können und strenge Selektion sind das Ergebnis prächtiger Farbschläge, sodass einige Tiere nahezu schon als moderne Wertanlage betrachtet werden könnten. Doch einen Wermutstropfen besitzt ihre Eleganz- nicht nur stellenweise ihre Anschaffung, auch ihre Pflege ist durchaus aufwändig und bedarf fortgeschrittener Grundkenntnisse.

 

Woher kommen Diskus?

Der Diskus kommt ursprünglich in ruhigen und eher langsamen Fließgewässern von Amazonas Nebenarmen vor. Im Flusssytem des Rio Negro ist er zuhause, Unterarten von ihm kommen aber auch im ganzen Amazonas Becken vor. Dort steht er zwischen Baumwurzeln und in der ufernahen Verkrautung. Niederschläge, aber auch ein erheblicher Laubeintrag sowie andere hölzerne Einträge, säuern das Wasser sehr an, sodass niedrige pH-Werte und eine fast fehlende Gesamthärte an der Tagesordnung sind.

Erst im 20. Jahrhundert gelangten die ersten Diskus nach Europa und bereiteten ambitionierten Züchtern Schwierigkeiten, denn das besondere Aufzuchtverhalten wurde zu Beginn missverstanden. Sein interessantes scheibenartiges Aussehen mit der stumpfen Stirn und dem kleinen endständigen Maul haben ihm seinen Namen verliehen.

 

Wie werden Diskus gehalten?

Diskus erreichen eine Größe bis zu 20 cm, weswegen ihr Aquarium entsprechend groß ausfallen sollte. Allgemein solltest du das Aquarium erst dann mit Diskus besetzen, wenn es wirklich sehr gut eingefahren ist. Wenn du ungefähr 50-70 Liter pro Fisch avisierst, hast du schon gut gerechnet. Weil sie ihre Stärke außerdem aus ihrer Gruppengröße beziehen, solltest du ihnen mindestens 5 Kumpels gönnen, da sie zudem recht scheu sind. Das Aquarium sollte mindestens 150 cm Kantenlänge betragen, darf aber natürlich auch größer sein. Empfehlenswert ist zudem, auf höhere Becken zu setzen. Diskus sind Charaktertiere mit einer gewissen Rangordnung, die rangniedrigere Tiere häufig vom Futter vertreiben, weswegen ein größeres Aquarium dieses Problem lösen kann, bevor unterlegene Fische verhungern. Als Bodengrund setzt du am besten auf sehr feinen Sand, denn deine Tiere „pusten“ sich ihr Futter aus diesem auch gerne heraus und kauen den Sand zur Kiemenreinigung teilweise durch. Vor dem Aufstellen eines Diskusaquarium solltest du daher auch die Statik überprüfen, denn das gefüllte Becken kann durchaus eine Tonne wiegen.

Damit sich deine Diskus wohlfühlen solltest du im Allgemeinen auf ein paar wichtige Dinge achten, vor allem sollte die Bepflanzung nicht zu kurz kommen, die sie als Rückzugsort in Anspruch nehmen. Gerade neue Tiere sind häufig gestresst und ziehen sich anfangs zurück. Weil sie zudem lichtscheu sind, gilt der Beleuchtung ein besonderes Augenmerk. Mit einer LED und einem Controller bist du hier gut beraten, um einen Lichtrhythmus von zwingend 10-14 Stunden täglich zu erreichen. Achte darauf, dass die Beleuchtung eher gedimmt ist, du kannst dazu auch Schwimmpflanzen wie Froschbiss und bis zur Wasseroberfläche reichende Wurzeln verwenden, die schattige Ecken schaffen.

Sorge für eine kontinuierliche Wassertemperatur zwischen 28-30 °C, damit sich deine Tiere wohlfühlen. Damit sich das Wasser gleichmäßig erwärmt, setzt du am besten auf zwei Regelheizer, die du an unterschiedlichen Stellen im Aquarium platzierst. Auch Holz, wie beispielsweise Moorkienwurzeln, sollten im Diskusaquarium nicht fehlen, denn sie sorgen für einen Eintrag von Huminsäuren, die die Schleimhäute  schützen. Zudem stehen Diskus gerne darin, weswegen du durchaus tolle Aufbauten, die gegen Umfallen gesichert sind, erschaffen kannst.

Bei allem, was im Diskusaquarium verbaut wird, solltest du auf maximale Hygiene achten, denn Diskus sind äußerst empfindlich auf Bakterien und andere Pathogene. Du kannst auch mit Seemandelbaumblättern für einen zusätzlichen Eintrag von Huminsäuren sorgen oder  flüssige Präparate verwenden.

 

Welche Begleitfische eignen sich?

Du kannst deine Diskus durchaus vergesellschaften, wenn die Beifische eher ruhig und friedlich sind und deine Tiere nicht stressen. Territoriale Buntbarsche, Labyrinther oder Saugmaulwelse sind eher nicht geeignet. Häufig wird ein Schwarm Roter Neons favorisiert, der auch mit den Wasserbeschaffenheiten zurechtkommt. Auch Panzerwelse, andere Salmler oder Schnecken eignen sich. Eine gute Kombination stellen auch Amanogarnelen und Anthrazitnapfschnecken dar, die zudem noch als Algenpolizei dienen. Zwerggarnelen werden gefuttert, auch Krebse sind nicht geeignet, da sie den Diskus durchaus an den langen Bauchfäden fangen und erheblich verletzen können.

 

Was fressen Diskus?

Damit deine Tiere gesund und kräftig wachsen und vor allem gesund bleiben, ist eine abwechslungsreiche und artgerechte Ernährung das A und O in der Diskushaltung. Weil Diskus einen recht kurzen Verdauungstakt haben, ist es sinnvoll, sie mehrmals täglich mit spärlichen Portionen zu füttern. Du kannst erwachsene Tiere bis zu dreimal füttern, Fische im Wachstum solltest du mindestens fünf bis sechs Mal am Tag versorgen. Dazu kannst du Lebend- und Frostfutter verwenden oder auch spezielle Diskusmischungen mit Rinder- oder Putenherz, weil dieses über einen sehr hohen Eiweißanteil verfügt, der das Wachstum und die Farbausprägung deiner Tiere fördert.

Achte in jedem Fall auf eine sehr gute Hygiene und Qualität deines Futters, damit deine Tiere sich nicht an Verunreinigungen infizieren.


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